Die Wunschliste nach der Nutzerbeteiligung für den Sporthallen-Neubau ist lang und teuer. Foto: Falk-Stéphane Dezort
Von Falk-Stéphane Dezort
Siegelsbach. Mehr Raumhöhe - sieben Meter statt wie bisher geplant 5,60 Meter - ein Multifunktionsraum und ein Trennvorhang waren die wesentlichen Punkte der Nutzerbeteiligung im Bezug auf den geplanten Sporthallen-Neubau zu der die Gemeinde die Schule, Kindertagesstätten, Sportvereine und Gemeinderäte eingeladen hatte.
Die Wunschliste ist lang und die Kosten könnten gewaltig in die Höhe schnellen. Bisher werden sie mit rund 1,9 Millionen Euro beziffert. "Wir haben pragmatisch und nicht luxuriös geplant. Mit einem vernünftigen Standard", sagte Bürgermeister Tobias Haucap im Gespräch mit der RNZ. "Die Kosten werden aber nicht zu halten sein."
Allein eine Änderung der Raumhöhe auf mindestens sieben Meter, um beispielsweise auch Volleyball in der Halle spielen zu können, würde zusätzliche Kosten im sechsstelligen Bereich nach sich ziehen, erklärte Haucap. Zwar habe Siegelsbach momentan keinen Volleyballverein, aber es sei auch nicht auszuschließen, dass künftig einer hinzukommen könnte. Zudem habe es früher ein Team gegeben, für das aber "keine vernünftigen Rahmenbedingungen" geschaffen werden konnten. Volleyball sei aber nur der Aufhänger für das Thema gewesen. Auch andere Sportarten wie Faustball, Badminton oder Fußball könnten von einer höheren Decke profitieren. "Ein Mehrwert ist da", sagte Haucap. Man müsse aber sehen, ob es wirtschaftlich darstellbar ist.
Beim Trennvorhang rechnet der Bürgermeister mit einer Summe im oberen fünfstelligen Bereich. Ebenfalls auf der Wunschliste der Gesprächsteilnehmer steht ein auch für Ballsportarten geeigneter Bodenbelag, eine Lichtsteuerung sowie abschließbare Schränke für Vereine und Schule und ein Multifunktionsraum. Für Letzteren müsse laut Haucap sogar die gesamte Raumplanung überarbeitet werden. Genaue Zahlen konnte Haucap aber noch nicht nennen. "Derzeit werden die Ergebnisse der Nutzerbeteiligung vom Architekten aufgearbeitet."
Eine Entscheidung, welche Wünsche umgesetzt werden und welche nicht, soll mit Hilfe einer Abwägungstabelle Punkt für Punkt im Rahmen der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung am Dienstag, 26. März, 19 Uhr, getroffen werden. Egal, welchen Wünschen das Gremium zustimmt, die Mehrkosten bleiben komplett an der Gemeinde hängen: Die zugesicherte Sportstättenförderung über 291.000 Euro wird nicht erhöht. Ebenso bleiben Siegelsbach nach drei gescheiterten Versuchen Mittel aus dem Ausgleichsstock verwehrt.
Planmäßig soll im Oktober der Startschuss für den Neubau fallen, und die Halle nach rund zwölf Monaten im Herbst 2020 fertiggestellt werden. "Die Ergebnisse haben keine Auswirkungen auf die Bauzeit", betonte Haucap. Zumindest hier würden vorerst keine Mehrkosten entstehen.