Ermittlungen nach tödlichem Parkplatz-Streit dauern an (Update)
Der Junge verstarb noch auf dem Edeka-Parkplatz. Dem Fahrer wird Totschlag vorgeworfen.

Niedernhall. (dpa) Zwei Tage nach dem Parkplatz-Streit mit einem toten Zwölfjährigen im Norden Baden-Württembergs sind die genauen Hintergründe noch unklar. Viele Fragen sind offen. Die Polizei gibt sich bedeckt. Zum Stand der Ermittlungen sagte ein Sprecher am Samstag nichts. Der Betrieb in den Einkaufsmärkten am Parkplatz lief am Samstag normal weiter.
Ein 18-Jähriger soll den Jungen am Donnerstagabend in der kleinen Gemeinde Niedernhall nach einem Streit auf dem Parkplatz mit dem Auto verfolgt und absichtlich auf seinem Fahrrad angefahren haben. Das Kind starb noch vor Ort. Gegen den Heranwachsenden wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.
Niedernhall. (dpa) Mit einer Schweigeminute gedenken Läufer an den auf einem Parkplatz in Niedernhall getöteten Zwölfjährigen. Wie die Stadt und das Unternehmen ebm-papst mitteilten, findet der traditionelle Marathon am Samstag und Sonntag in der Stadt zwar trotz des traurigen Geschehens statt. Aber unter veränderten Bedingungen.
So gibt es keine Musik bei den Laufstarts. Auch wird es am Sonntagfrüh im Läufergottesdienst eine Schweigeminute in Gedenken an den gestorbenen Jungen geben. Fahnen werden als Zeichen der Trauer auf halbmast gesetzt. Der Termin für eine Gedenkfeier der Stadt steht noch nicht fest.
In der Trauer vereint
"Ziel ist es, Raum für gemeinschaftliche Anteilnahme zu schaffen und gleichzeitig die verbindende Kraft des sportlichen Miteinanders zu bewahren", hieß es in einer Mitteilung. Der ebm-papst-Marathon sei seit vielen Jahren ein sportliches und familiäres Ereignis, das Menschen aus der Region zusammenbringe.
Kirche hat geöffnet
Über das gesamte Marathon-Wochenende gibt es in der evangelischen Laurentius-Kirche Niedernhall ein Gesprächsangebot für Trauernde. Auch Seelsorger sind vor Ort. Zudem bereitet die Stadt Niedernhall bereits Unterstützungsangebote für Schülerinnen und Schüler zum bevorstehenden Schulstart vor.
Erinnerung an furchtbares Geschehen
Ein 18-Jähriger soll den Jungen am Donnerstagabend in der kleinen Gemeinde Niedernhall nach einem Streit auf dem Parkplatz mit dem Auto verfolgt und absichtlich auf seinem Fahrrad angefahren haben. Das Kind starb noch vor Ort. Gegen den Heranwachsenden wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.
Niedernhall. (pol/msc/lsw) Ein 18-Jähriger soll am Donnerstagabend in Niedernhall einen 12-jährigen Jungen nach einem Streit überfahren haben. Das Kind verstarb noch an der Unfallstelle. Das teilte die Polizei am Freitagvormittag mit. Gegen den 18-Jährigen ist Haftbefehl erlassen worden. Ihm wird Totschlag vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Der mutmaßliche Täter soll zuvor mit seinem zwei Jahre jüngeren Begleiter auf einem Edeka-Parkplatz in einen Streit mit dem 12-Jährigen und seinem 13-jährigen Freund geraten sein. Die beiden Kinder fuhren dann mit einem Fahrrad und einem Tretroller davon.
Der 18-Jährige konnte aber offenbar nicht ablassen und fuhr in seinem Audi hinterher. Dann soll er den 12-Jährigen angefahren haben. Das Kind stürzte von seinem Rad und wurde so schwer verletzt, dass es auf dem Parkplatz verstarb.

Die anderen Unfallbeteiligten blieben unverletzt. Der Verursacher wurde vor Ort vorläufig festgenommen und wird im Laufe des Freitags einem Haftrichter vorgeführt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Täter Totschlag vor. Das teilte eine Sprecherin der Behörde mit. Ob es sich bei der Tat in Niedernhall im Hohenlohekreis auch um Mord handeln könnte, sei noch Teil der Ermittlungen, sagte die Sprecherin.
Der Tatverdächtige soll noch am Freitag einem Haftrichter am Amtsgericht Heilbronn vorgeführt werden. Man gehe davon aus, dass dieser den beantragten Haftbefehl in Vollzug setzen werde, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Viele Fragen sind noch offen
Weitere Details zu dem 18-Jährigen nannte die Sprecherin zunächst nicht. Inzwischen ist von der Polizei bestätigt, dass der Heranwachsende, einen Führerschein besitzt. Er soll noch am Freitag einem Haftrichter am Amtsgericht Heilbronn vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Täter Totschlag vor.
Laut Staatsanwaltschaft gibt es mehrere Zeugen, die den Vorfall auf dem Supermarktparkplatz beobachteten. Die Vernehmung der Zeugen werde derzeit noch durchgeführt, sagte die Sprecherin der Behörde. Schon am Donnerstagabend sei auch ein Sachverständiger vor Ort gewesen, der ein Gutachten zum genauer Hergang des Unfalls erstellen soll.