Zahl der Rohheitsdelikte stieg deutlich
Der Revierleiter stellte die Kriminalitätsstatistik vor. Gibt es eine Cannabis-Verbotszone rund ums Bürgerhaus?

Ittlingen. (gab) Die Entwicklung von Kriminalität sowie die Verkehrsunfallzahlen ist mindestens einmal im Jahr Themen im Gemeinderat. Bernd Walter, seit Sommer 2023 Leiter des Polizeireviers Eppingen, präsentierte in der jüngsten Sitzung die Zahlen für 2023. In Ittlingen wurden insgesamt 71 Straftaten angezeigt (2022: 52).
Darunter waren unter anderem 18 Rohheitsdelikte – worunter Raub, Körperverletzung oder Straftaten gegen die persönliche Freiheit zählen. Ein Jahr zuvor waren es acht solcher Taten, was einen Anstieg um 125 Prozent bedeutet.
Deren Aufklärungsquote von 94,4 Prozent erkläre sich vermutlich dadurch, "dass die sich wohl alle kannten", vermutete Walter. Die einfachen Diebstahlsdelikte gingen von sechs auf vier Fälle zurück, schwerer Diebstahl von 14 auf zehn Taten. Vier Einbrüche wurden verübt.
In vier Fällen wurde 2023 Gewaltkriminalität angezeigt. Hierunter fallen Taten wie Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, gefährliche, schwere oder Körperverletzung mit Todesfolge oder Geiselnahme. 2022 habe es in diesem Bereich keinen Fall gegeben, berichtete Walter, damit läge die Zunahme hier "im oberen Bereich".
Neun (2022: fünf) Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum seien verübt worden, sechs (2022: fünf) Fälle von Körperverletzung wurden gemeldet, die Zahl der Rauschgiftdelikte verdoppelte sich von drei auf sechs.
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In Ittlingen gebe es "keine Unfallschwerpunkte", erklärte der Revierleiter. Im Vergleich zu 2022 sank die Zahl der Verkehrsunfälle in Ittlingen leicht von 44 auf 43 Unfälle. Niemand wurde im Straßenverkehr getötet, allerdings vier Personen schwer und eine leicht verletzt. Unfälle mit Fußgängern habe es nicht gegeben, mit Radfahrern indes drei. Unter Drogeneinfluss sei kein Verkehrsunfall vorgefallen. Bei fünf der Fälle sei Unfallflucht begangen worden, erzählte Walter.
Bürgermeister Kai Kohlenberger erinnerte daran, dass Walters Vorgänger Fred Walko immer wieder sagte, in Ittlingen sei die Welt noch in Ordnung. "Eine ganz ansehnliche Statistik", resümierte der Verwaltungschef. Und das, obwohl im Ittlinger Jubiläumsjahr 2023 weitaus mehr Veranstaltungen und Feste als in "normalen" Jahren im Ort gefeiert worden seien. Revierleiter Walter bestätigte, Ittlingen habe "immer noch ein gutes Kriminalitätsbild".
Kohlenberger berichtete noch, dass rund um das Bürgerhaus seit der Cannabis-Legalisierung häufig ein entsprechender Geruch wahrzunehmen sei. Die Verwaltung wolle dies "sehr genau beobachten", weil auch Kinder zu Kursen oder in die Bücherei kämen. Walter meinte auch, in diesem Fall sei eine Prüfung wichtig, ob rund ums Bürgerhaus eine Verbotszone eingerichtet werden sollte.