Bundesgartenschau Heilbronn

Heimat der Fledermäuse soll erhalten bleiben

Im Campuspark fallen im Zuge der Vorbereitungsarbeiten wieder Bäume - Naturschützer sind skeptisch

19.11.2017 UPDATE: 20.11.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Ein Teil des alten Baumbestands der Bleichinsel soll gefällt werden. Rechts das Parkhaus am Bollwerksturm. Foto: Fritz

Von Brigitte Fritz-Kador

Die Arbeiten für die Bundesgartenschau 2019 gehen auch im Herbst weiter. Dafür schon abgesperrt ist das Areal des "Campuspark", der ist die externe Fortsetzung der Buga ist und diese mit dem Stadtzentrum verbindet . Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zum Platz am Bollwerksturm. Wer mit dem Namen "Campuspark" noch nichts anfangen kann: Früher sprach man hier vom "Hospitalgrün", bzw. der "Bleichinsel". Er erstreckt sich zu beiden Seiten der Bleichinselbrücke. Auf dem Gelände befindet sich die Rollsporthalle, wird Eishockey und wurde Minigolf gespielt.

Der dem direkt dem Neckar zugewandten idyllische Teil ist immer noch beliebter Aufenthaltsort beispielsweise für Wohnungslose. Nachdem man das Areal zunächst der Schwarz-Stiftung angeboten hatte, hier ihren Studenten des direkt benachbarten Bildungscampus einen Park zu bieten, diese aber kein Interesse zeigte, hat ihn die Stadt zu einem Teil der Bundesgartenschau gemacht, die Bezeichnung "Campuspark" aber beibehalten.

Das Gelände ist geprägt von einem alten Baumbestand, wie es ihn sonst auf dem ganzen Buga-Gelände nicht gibt. Ziel ist es, ihn nach der Umgestaltung als "offen gestalteten und vielfältig nutzbarer Park mit neuen Blickbeziehungen zum Altneckar präsentieren", so die Darstellung der Buga. Dabei sollen besonders freigestellte Solitärbäume zur Geltung kommen, darunter auch Heilbronns größte, 165 Jahre alte Platane mit einer Höhe von heute 30 Meter und einem Kronendurchmesser von 21 Meter.

Zusätzlich werden neue Wege angelegt, der bestehende Sportplatz und die stillgelegte Minigolfanlage werden zurückgebaut, der Hochwasserschutz wird erweitert. "Der Campuspark gewinnt eine hohe Erholungs- und Freizeitqualität in einer reifen Parklandschaft direkt am Alt-Neckar - für Studenten sowie Mitarbeiter des angrenzenden Bildungscampus und für alle Bürger dieser Stadt", sagt dazu Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas.

Auch interessant
Heilbronn streitet um Fahrradparkhaus: Der Bedarf ist da, aber entscheidend soll die Förderquote sein
Heilbronn: Masterplan erhält eine weitere Auflage
Bauen in Heilbronn: Lebensqualität wie auf Platz in der Toskana
Bewirtung bei der Buga 2019: Heilbronn bemüht sich um ambitionierte Vielfalt
Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn: Ideallösung ohne Stress und Stau
: Für sechs Millionen entsteht der neue Neckaruferpark zur Buga 2019

Die Maßnahmen erfreuen aber nicht alle, vor allem nicht die Naturschützer. Man erinnert sich: Schon für den Bau der Bleichinselbrücke mussten Bäume gefällt werden. Dabei ging es darum, den Lebensbereich des "Kleinen Abendseglers" zu erhalten, das ganze Areal bot ideale Lebensbedingungen für Fledermäuse. Im Campuspark werden nun im Rahmen der Umgestaltung und Parkpflege Aufwuchs und Sträucher entfernt, aber auch Bäume müssen gefällt werden, insgesamt 26 in den beiden Teilen. Dazu gab es eine Gutachterprüfung nach artenschutzrechtlichen Gesichtspunkten. Die von geschützten Fledermausarten als Habitat genutzten relevanten Bäume und auch zukünftige Bäume sollen deshalb vollständig erhalten bleiben, 25 neue Bäume gepflanzt werden.

Mit den Bäumen fallen aber nicht auch die Zweifel der Naturschützer an Sinn und Notwendigkeit dieser Maßnahmen. Sie erwägen eine Normenkontrollklage. Es haben aber, laut Buga GmbH, auch andere Bürger besorgt nachgefragt.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.