Heimat der Fledermäuse soll erhalten bleiben
Im Campuspark fallen im Zuge der Vorbereitungsarbeiten wieder Bäume - Naturschützer sind skeptisch

Ein Teil des alten Baumbestands der Bleichinsel soll gefällt werden. Rechts das Parkhaus am Bollwerksturm. Foto: Fritz
Von Brigitte Fritz-Kador
Die Arbeiten für die Bundesgartenschau 2019 gehen auch im Herbst weiter. Dafür schon abgesperrt ist das Areal des "Campuspark", der ist die externe Fortsetzung der Buga ist und diese mit dem Stadtzentrum verbindet . Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zum Platz am Bollwerksturm. Wer mit dem Namen "Campuspark" noch nichts anfangen kann: Früher sprach man hier vom "Hospitalgrün", bzw. der "Bleichinsel". Er erstreckt sich zu beiden Seiten der Bleichinselbrücke. Auf dem Gelände befindet sich die Rollsporthalle, wird Eishockey und wurde Minigolf gespielt.
Der dem direkt dem Neckar zugewandten idyllische Teil ist immer noch beliebter Aufenthaltsort beispielsweise für Wohnungslose. Nachdem man das Areal zunächst der Schwarz-Stiftung angeboten hatte, hier ihren Studenten des direkt benachbarten Bildungscampus einen Park zu bieten, diese aber kein Interesse zeigte, hat ihn die Stadt zu einem Teil der Bundesgartenschau gemacht, die Bezeichnung "Campuspark" aber beibehalten.
Das Gelände ist geprägt von einem alten Baumbestand, wie es ihn sonst auf dem ganzen Buga-Gelände nicht gibt. Ziel ist es, ihn nach der Umgestaltung als "offen gestalteten und vielfältig nutzbarer Park mit neuen Blickbeziehungen zum Altneckar präsentieren", so die Darstellung der Buga. Dabei sollen besonders freigestellte Solitärbäume zur Geltung kommen, darunter auch Heilbronns größte, 165 Jahre alte Platane mit einer Höhe von heute 30 Meter und einem Kronendurchmesser von 21 Meter.
Zusätzlich werden neue Wege angelegt, der bestehende Sportplatz und die stillgelegte Minigolfanlage werden zurückgebaut, der Hochwasserschutz wird erweitert. "Der Campuspark gewinnt eine hohe Erholungs- und Freizeitqualität in einer reifen Parklandschaft direkt am Alt-Neckar - für Studenten sowie Mitarbeiter des angrenzenden Bildungscampus und für alle Bürger dieser Stadt", sagt dazu Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas.
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Die Maßnahmen erfreuen aber nicht alle, vor allem nicht die Naturschützer. Man erinnert sich: Schon für den Bau der Bleichinselbrücke mussten Bäume gefällt werden. Dabei ging es darum, den Lebensbereich des "Kleinen Abendseglers" zu erhalten, das ganze Areal bot ideale Lebensbedingungen für Fledermäuse. Im Campuspark werden nun im Rahmen der Umgestaltung und Parkpflege Aufwuchs und Sträucher entfernt, aber auch Bäume müssen gefällt werden, insgesamt 26 in den beiden Teilen. Dazu gab es eine Gutachterprüfung nach artenschutzrechtlichen Gesichtspunkten. Die von geschützten Fledermausarten als Habitat genutzten relevanten Bäume und auch zukünftige Bäume sollen deshalb vollständig erhalten bleiben, 25 neue Bäume gepflanzt werden.
Mit den Bäumen fallen aber nicht auch die Zweifel der Naturschützer an Sinn und Notwendigkeit dieser Maßnahmen. Sie erwägen eine Normenkontrollklage. Es haben aber, laut Buga GmbH, auch andere Bürger besorgt nachgefragt.



