Mehr Menschen bei der Kerwe als vor der Pandemie
Der Kerweauftakt wurde begleitet von bestem Wetter auf dem Messplatz. Fotogruppe kürte Gewinner des Farb- und Schwarzweiß-Wettbewerbs.
Von Nicoline Pilz
Edingen-Neckarhausen. "Es ist so schön, dass man mal wieder etwas machen kann", stellte eine Neckarhäuserin zum Kerweauftakt am vorgestrigen Samstagnachmittag in Edingen fest. Die ältere Dame saß hochzufrieden in der Straußwirtschaft der Kälble-Fastnachter und freute sich an der Geselligkeit und der schwungvollen Begleitung der Musikvereinigung Neckarhausen.
Heimatbund ist zufrieden
Es war ein Auftakt nach Maß und bei "bestem Kerwewetter", wie Wolfgang Ding anmerkte. Der Vorsitzende des Kultur- und Heimatbunds sagte, es sei "toll, dass so viele da sind – mehr als vor Corona." Und er dankte den beteiligten Vereinen, die das Fest unter erschwerten Bedingungen ermöglichten, sowie auch der Gemeinde. Der Bauhof hatte den Zaun errichtet, der wie zuvor schon bei der Kerwe in Neckarhausen einen abgezirkelten Bereich um den Messplatz eingrenzte. Zutritt gab es unter Beachtung der 3 G-Regel. "Nehmen Sie Rücksicht und halten Sie Abstand", bat Ding. Es sei keine "normale Kerwe", aber ein Schritt dahin: "Und nächstes Jahr feiern wir hoffentlich wieder ohne Zaun." Bürgermeister Simon Michler sah in der Veranstaltung einen "guten und wichtigen Schritt", das gesellschaftliche Leben wieder anzukurbeln. Mit "Mut und Vertrauen" könne nun drei Tage lang gefeiert werden – das
Hygienekonzept sei "übergeordnet", und anders als bei der Neckarhäuser Kerwe müsse im Freien keine Maske getragen werden.
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Einen Sonderapplaus gab’s für den scheidenden CDU-Bundestagsabgeordneten Karl A. Lamers, der seinen Besuch sichtlich entspannt genießen konnte. "Mir persönlich geht es gut, das Wahlergebnis für die Partei ist natürlich noch mal etwas anderes", sagte er.
Anders – das war das Stichwort auch für die Preisverleihung beim Wettbewerb der Fotogruppe Edingen-Neckarhausen. Sie fand dieses Mal draußen statt, während die eigentliche Ausstellung in bewährter Weise in der Alten Schule auch noch am Montag zu sehen ist. "Das sind so tolle Bilder", fand Altgemeinderätin Heidi Gade beim Betrachten der vielen Fotos zu unterschiedlichen Themen. Einige Stellwände waren den Bildern der Kinder aus dem Ferienprogramm vorbehalten, andere standen unter dem Motto "Wie die Zeit vergeht", beginnend mit einer Kerweeröffnung in Edingen im Jahr 2002. Dazu kamen freie Themen einiger Fotografen und zwei Collagen, die dem verstorbenen Fotogruppen-Mitglied Gerd Löwenbrück gewidmet sind. Und noch einen Unterschied gab es: Statt der üblichen Pokale hatte Dieter Hillenbrand, der letztjährige Sieger des Farb-Wettbewerbs, Medaillen für die drei Erstplatzierten gestiftet. Davon durfte er sich gleich eine Gold-Plakette nehmen, denn Hillenbrand siegte im Schwarzweiß-Wettbewerb. Auf den zweiten Platz kam Monika Bauer. Sie war eigens nach Paris gereist, um den von den Christo-Nachfahren eingehüllten Arc de Triomphe zu fotografieren, und äußerte sich beeindruckt von der Wirkung von Licht und Schatten des Kunstwerks. Auf Rang drei fotografierte sich Karl Heinz Muche, der im Farbwettbewerb den ersten Platz erreichte. Auf Rang zwei und drei folgten Monika Bauer und Rainer Ludat.
Der Preisverleihung folgte der traditionelle Fassbieranstich: Beide Fässchen Burgdorfer Bier hatte Altgemeinderätin Inge Honsel aus der Schweiz mitgebracht, wo Sohn Oliver als Braumeister arbeitet, als frischgebackener Papa aber nicht selbst nach Edingen kommen konnte.