Voba präsentiert den neuen Vorstand
Geldinstitut stellte neues Vorstandsmitglied der Öffentlichkeit vor

Manfred Soßong (l.) tritt in den Ruhestand. Carsten Müller (r.) wird neuer Vorstandssprecher. Klaus Steckmann (2.v.l.) rückt in den Vorstand auf. Aufsichtsratschef Wolfgang Scheffler sparte beim Vorstellungstermin nicht mit Vorschusslorbeeren. Foto: Kreutzer
Von Günther Grosch
Weinheim. Carsten Müller als bekennender Schalke 04-Fan und sowie Klaus Steckmann als Anhänger von Borussia Mönchengladbach spielen ab dem 1. Januar den Doppelpass: Müller wird neuer Vorstandssprecher der Volksbank Weinheim, Steckmann rückt in den Vorstand auf. Dass beide als ausgewiesene Teamplayer "bestens miteinander können", stellte Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Scheffler Anfang der Woche bei der Vorstellung des "Neuen" in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Manfred Soßong als bisheriger Sprecher des Volksbank-Vorstands tritt zum 31. Dezember mit Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand.
Fast 30 Kandidaten hatten sich auf die Stelle beworben. Ein externer Personalberater habe schon frühzeitig den "Such- und Findungsprozess" nach dem passenden Führungspersonal begleitet, erläuterte Scheffler. Bereits im April sei die mit dem bisherigen Vorstand und den anderen Aufsichtsratsmitgliedern einvernehmlich getroffene Entscheidung zugunsten des 49 Jahre alten Steckmann gefallen.
"Steckmann ist einer, der Vorstand kann und sich in einer herausfordernden Zeit mit Regulatorik, Niedrigzinspolitik und Digitalisierung zu 100 Prozent mit den Zielen und den Werten der Volksbank identifiziert", so Scheffler. Seine facettenreiche fachliche Qualifikation habe der in Speyer lebende, verheiratete Vater von zwei elf und sieben Jahre alten Töchtern bereits während seiner vorherigen Tätigkeiten bewiesen.
Seine berufliche Laufbahn hatte Steckmann bei der Sparkasse in Lüneburg begonnen. Zur Jahrtausendwende wechselte er zur Kreis- und Stadtsparkasse Speyer. 2004 wurde er als stellvertretender Vorsitzender in den Vorstand der Volksbank Ettlingen berufen. Seit Oktober 2012 obliegt ihm als Vorstandsmitglied bei der Sparkasse Vorderpfalz die Marktfolge- und Steuerungskontrolle.
Er fühle sich im genossenschaftlichen Bereich wohler, beschrieb Steckmann seine Motivation und den "Farbenwechsel von Rot zu Blau-Orange". Bei der Volksbank gebe es mehr Gestaltungsmöglichkeiten in der Vorstandsarbeit, man sei "näher an den Kunden und Mitarbeitern dran".
Dies beinhalte auch die Zukunftsperspektive eines von ihm und Müller "mit Emotionalität und Fachwissen" gemeinsam zu beschreitenden "Wegs in die Regionalität". Wenn man es nicht schaffe, für die Region tätig zu sein, nutze auch die Digitalisierung nichts, erläuterte er den offensichtlichen Widerspruch: "Je mehr eine Bank quirlig am Markt und gleichzeitig wertschöpfend unterwegs ist, desto besser." Im täglichen Bankgeschäft gehe es nicht allein um das Thema "Geld tauschen" und eine qualitätsvolle Beratung. Der Kunde, der in eine Bank komme, müsse sich darin auch wohlfühlen und eine Partnerschaft in allen Bankfragen spüren. Ansonsten wäre man austauschbar. "Nachhaltigkeit" stelle das A und O in der Kundenbeziehung dar.
Dass Steckmann in Sachen "Sanierung" und "Fusion" von Geldinstituten über Erfahrung verfügt und nach eigener Aussage in beiden Fällen "besondere Lernkurven mitgemacht" hat, sei bei der Entscheidung für ihn nicht ausschlaggebend gewesen, so Scheffler. Das Thema Sanierung habe die Volksbank seit Jahren hinter sich. Im Gegenteil: Bei der notwendigen Stärkung des Eigenkapitals befinde man sich auf einem "erfolgreichen und perspektivisch bestens aufgestellten Weg", um das Geschäft auch in Zukunft alleine und nachhaltig fortführen zu können. Eine Fusion mit einem anderen Geldinstitut sei noch nicht mal am Horizont zu erkennen, ergänzte Carsten Müller.
Mögliche Partner seien mit eigenen Programmen beschäftigt, "alle machen ihre Hausaufgaben". Für eine eventuelle neue Situation gebe es keinen unmittelbaren Ansatz. "Dann hätten wir auch kein Interesse daran gehabt, die Vorstandsstelle nachzubesetzen". Auch wenn man in der Branche "niemals nie sagen" sollte.