2022 oder 2023? Ab wann heulen die Sirenen?
Bisher keine Probleme bekannt
St. Leon-Rot/Wiesloch. (obit) Entweder fehlt die Elektrik oder ein anderes Bauteil – und selbst wenn die Komponenten in den Fabriken da sind, hängen am Ende die Container in den Häfen der Welt fest. Probleme bei der Fertigung vieler Produkte sind Alltag – und damit auch bei Sirenen, die Bürgerinnen und Bürger im Katastrophenfall warnen sollen. Nach Medienberichten gibt es gerade im Stuttgarter Raum Schwierigkeiten bei der Beschaffung, Bürgermeister beklagten in einem Bericht der Stuttgarter Zeitung die "leergefegten" Märkte. In der Region haben unter anderem St. Leon-Rot und Wiesloch neue Sirenen-Standorte beschlossen – Probleme bei der Lieferung sind den Verwaltungen noch keine bekannt, Prognosen fallen schon schwerer.
In Wiesloch wurde ein zuständiges Planungsbüro beauftragt, auch das Leistungsverzeichnis für die Auftragsvergabe wurde erstellt. "Die Suche nach Standorten und das Erstellen des Verzeichnisses ist ein gutes Stück Arbeit", erklärt Bürgermeister Ludwig Sauer auf RNZ-Nachfrage. Ihm zufolge werden die Aufträge vergeben, sobald die Angebote eingegangen sind. Auch ob auf einem privaten Objekt ein Sirenenmast entstehen kann, müsse noch abgeklärt werden. Sauer ist vorsichtig, ob die Umsetzung bis zum Jahr 2023 klappen werde. "Die Realisierung ist fraglich", sagt er.
Das Land bezuschusst den Bau der Warnmasten finanziell im Rahmen des Sirenenförderprogramms. In der ersten Vergabe war die Weinstadt noch nicht Teil davon. "Die Förderung ist beantragt, wir haben noch Hoffnung", sagt Sauer.
In St. Leon-Rot bekommt man hingegen Unterstützung vom Land für die elf Sirenen, obwohl Hauptamtsleiterin Anette Reich betont, dass der offizielle Bescheid noch nicht eingegangen sei. Erfahren habe die Verwaltung davon nur über eine Pressemitteilung des Innenministeriums und aus den Medien.
Reich ist besonders froh darüber, dass der Zeitraum, bis wann die Sirenen installiert sein müssen, vom Herbst 2022 bis Ende 2023 verlängert wurde. Dies gab das Ministerium im Frühjahr bekannt. "Deshalb bin ich entspannt", sagt Reich. Andernfalls hätte die Umsetzung schon deutlich früher geschehen müssen. Über mögliche Produktionsprobleme für das etwa 190.000 Euro teure Vorhaben seitens der Firma, die den Auftrag übernommen hat, ist Reich nichts bekannt. In der Verwaltung geht man sogar vom ursprünglichen Liefertermin im Herbst dieses Jahres aus.