Windenergie: Es wird gebaut, geplant oder noch gewartet
Die Verbände in der Region sind unterschiedlich weit in Sachen Windkraft

Symbolfoto: dpa
Von Christoph Moll
Region Heidelberg. Langsam aber sicher wird klar, wie es mit den möglichen Standorten für Windräder in der Region weitergehen könnte. Während der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim seine Flächen weiter eingegrenzt hat, laufen in den Gemeindeverwaltungsverbänden der Region auf derselben Ebene ebenfalls Planungen. Teilweise sind diese auch schon abgeschlossen. Nirgendwo sind sie aber so weit wie bei Neckarsteinach, wo die Arbeiten für den Windpark am "Greiner Eck" schon vor einigen Monaten begonnen haben und in diesen Tagen weitergehen sollen. Ein Überblick über die Situation rund um Heidelberg:
Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim: Mehrere Flächen rund um Heidelberg hat sich der Verband für Windräder ausgeguckt. Beziehungsweise hatte. Denn inzwischen wurden einige Areale wieder gestrichen. So sind zum Beispiel die Konzentrationszone 14 (Lammerskopf) zwischen Heidelberg und Neckargemünd und der südliche Teil der Konzentrationszone 13 (Weißer Stein) bei Dossenheim wegen Denkmalschutzgründen weggefallen. Das Landesamt für Denkmalpflege befürchtete "Beeinträchtigungen von Blickbeziehungen zum denkmalgeschützten Bereich um die Heidelberger Altstadt und das Schloss". Ebenso nicht mehr dabei ist die Konzentrationszone 8 zwischen Leimen und Sandhausen wegen ihrer Nähe zum Segelflugplatz Walldorf. Wegen des Vorkommens und Schutzes von Wanderfalken wurde die Konzentrationszone 13 (Weißer Stein) bei Dossenheim zudem noch einmal verkleinert.
Gemeindeverwaltungsverband Schönau: Ebenfalls weit gediehen sind die Planungen im Steinachtal. Die Untersuchung von fünf Flächen für die Mitgliedsgemeinden Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Schönau und Wilhelmsfeld haben laut Verbandsgeschäftsführer Werner Fischer ergeben, dass alle "mehr oder weniger ungeeignet" seien. Und dies aus verschiedenen Gründen wie zum Beispiel der geringen Windhöffigkeit, der schwierigen Erschließung und der Landschaftsschutz- oder Fauna-Flora-Habitat-Gebiete. Deshalb wurden keine Gebiete ausgewiesen und auch keine Windmessungen und artenschutzrechtliche Gutachten in Auftrag gegeben. Diese müsste ein möglicher Investor auf eigene Kosten durchführen. Weiterhin kritisch beäugt man im Steinachtal den Windradbau am "Greiner Eck" in einem Schutzgebiet. "Wir mussten feststellten, dass unsere Möglichkeiten, gegen den Windpark vorzugehen, sehr begrenzt sind", so Fischer. "Aus unserer Sicht gab es aber enorme Verfahrensfehler."
Gemeindeverwaltungsverband Neckargemünd: Noch nicht ganz so weit sind Bammental, Gaiberg, Wiesenbach und Neckargemünd. Dort wartet man noch auf das Ergebnis einer Untersuchung, sagte der Verbandsvorsitzende Horst Althoff, Bürgermeister von Neckargemünd. Der Aufstellungsbeschluss für den "Teilflächennutzungsplan Windenergie" wurde jedoch schon im April 2013 gefasst. Vier Flächen wurden ausgemacht: "Drei Eichen" bei Gaiberg sowie in Neckargemünd der Obere Stadtwald, das Gebiet "Sotten" und der "Lammerskopf", der nun jedoch vom Nachbarschaftsverband auf Heidelberger Gemarkung ausgeschlossen wurde.
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Gemeindeverwaltungsverband Elsenztal: Die Mitgliedsgemeinden Lobbach, Mauer, Meckesheim, Spechbach und Eschelbronn haben zunächst abgewartet, wie die Planungen auf übergeordneter Ebene im Regionalplan aussehen, sagte Meckesheims Bürgermeister Hans-Jürgen Moos. Da in dessen Entwurf die beiden Flächen "Brüchel" bei Meckesheim und "Dreimärker" zwischen Spechbach und Epfenbach wieder enthalten seien und diese auch schon im Flächennutzungsplan stehen, gebe es aktuell keinen Handlungsbedarf, so Moos - zumal auch kein Investor in Sicht sei.