Will Eppelheim nur ein Bahngleis, wird die Brücke teurer
RNV und Stadt Heidelberg wollen an zweigleisiger Führung der Straßenbahn festhalten

Archivfoto: Geschwill
Eppelheim. (sg) "Aus Heidelberger Sicht gibt es für die Zweigleisigkeit auf der Brücke keine vernünftige Alternative", stellt Lisa Grüterich vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Heidelberg klar. Es ist die Reaktion auf den Bürgerentscheid am 3. Juli, der durch das "Bürgerbegehren Eppelheim" initiiert wurde und zum Ziel hat, den zweigleisigen Brückenausbau zu kippen.
Heidelberg begrüße diesen ausdrücklich und werde im laufenden Planfeststellungsverfahren daran festhalten, so Grüterich. Die Frage der Kostenteilung im Falle eines eingleisigen Ausbaus stelle sich für Heidelberg nicht. "Wir gehen davon aus, dass auch Eppelheim weiterhin die verkehrlich beste Lösung möchte und dass die Pläne - wie zwischen RNV, Stadtverwaltung Eppelheim und uns seit Langem abgestimmt und von den Gemeinderäten bestätigt - weiterverfolgt werden." Da die Brücke mehrheitlich auf Heidelberger Gemarkung liegt, kann Eppelheim nur im Auslauf der Brücke auf eine eingleisige Führung bestehen. Damit müsste die im Verkehrskreisel an der Hildastraße geplante Weiche versetzt und an die Brückenabfahrt verlegt werden.
Zudem gebe es für Eppelheim, sollte der eingleisige Ausbau angestrebt werden, noch ein finanzielles Problem, wie RNV-Geschäftsführer Martin in der Beek und Norbert Buter, Bereichsleiter Infrastruktur, bei einem Pressetermin mit Bürgermeister Dieter Mörlein erklärten. Denn bei der jetzigen Brückenplanung würde Heidelberg die gesamten Kosten für das Brückenbauwerk und auch ihren späteren Unterhalt übernehmen und damit auf die gesetzliche hälftige Kostenteilung der Baukosten gemäß dem Bundesfernstraßengesetz und der Straßenkreuzungsrichtlinie verzichten. Auf Eppelheim entfiele nur der Kostenanteil für die Rampe auf Eppelheimer Seite. Ansonsten würde der Anteil zwischen 600 000 und eine Million Euro teurer werden. Die RNV-Vertreter bezweifeln auch, dass das Regierungspräsidium Karlsruhe keine Genehmigung zu einem eingleisigen Ausbau geben würde.
Beim Regierungspräsidium macht man sich zu einer möglichen eingleisigen Trassenführung noch keine Gedanken. "Bei uns wurde eine zweigleisige Trassenführung beantragt und die Entscheidung, diesen Bereich zweigleisig zu beantragen, ist Sache der RNV", so Pressesprecher Joachim Fischer. Wenn es sich um einen eingleisigen Bau handeln würde, so Fischer, dann wäre das Regierungspräsidium gar nicht mit im Boot, da eine eingleisige Trasse hier ja bereits bestehe.
"Wir wollen bei diesem Bauprojekt für die beteiligten Kommunen und für die RNV-Kunden das Beste herausholen", so Martin in der Beek zusammenfassend. Norbert Buter erläuterte nochmals den gestiegenen Kostenanteil für Eppelheim, der sowohl die Bürger als auch die Gründer der Initiative entzürnt hatte. Anfänglich belief dieser sich auf 800 000 Euro brutto. "Jetzt ist das rund eine Million mehr, weil noch Maßnahmen dazugekommen sind wie der Verkehrskreisel und die Radwegunterführung", so Buter. Von den 1,8 Millionen Euro brutto gehen noch Zuschüsse ab. "Damit bleibt rund eine Million Euro für Eppelheim übrig." Eine Summe, die auch Dieter Mörlein akzeptabel erschien.



