Die Stadt Eppelheim muss erst unterzeichnen

Informationsabend der CDU zum Thema "Braucht Eppelheim eine Straßenbahn?" - Diskussion mit RNV-Vertretern

14.04.2016 UPDATE: 15.04.2016 06:00 Uhr 2 Minuten

Erich Zahn (l.) und Günther Braun studierten und diskutierten eingehend die ausgehängten Pläne. Foto: Geschwill

Von Sabine Geschwill

Eppelheim. Vorsorglich hatte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Volker Wiegand den großen Saal des katholischen Gemeindezentrums herrichten lassen. Denn es deutete sich schon im Vorfeld an, dass die von ihm und Fraktionssprecher Trudbert Orth bewusst provozierend gewählte Frage "Braucht Eppelheim eine Straßenbahn?" viele Besucher anziehen würde. Und so war es dann auch: Rund 70 Bürger und nur eine Handvoll Gemeinderäte hatten sich zu dem Informationsabend zum Thema "Zweigleisiger Ausbau inklusive Neubau der BAB-Brücke" eingefunden.

Umfassend erläutert wurde das Großprojekt, an dem sich in Eppelheim die Geister scheiden, von den Vertretern der Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) GmbH. Norbert Buter, Thomas Weisenstein und Edward Schneider wurden vom Publikum aufmerksam verfolgt. Eine Stunde wurde ihnen für die Ausführungen zum Neubau der Brücke über die A 5 mit zweigleisigem Ausbau nebst der von Eppelheim angestrebten Unterführung und Verkehrskreisel eingeräumt. Eine weitere Stunde war den Bürgern für Fragen und Anregungen vorbehalten (siehe weiteren Artikel). Der gesteckte Zeitrahmen wurde von beiden Seiten ausgeschöpft.

CDU-Fraktionschef Orth erläuterte das Ziel des Abends: "Wir wollen heute miteinander reden, sachlich aufklären und nicht bevormunden." Viele Bürger haben auf den Listen der Bürgerinitiative "Bürgerbegehren Eppelheim" unterschrieben, deren Ziel es ist, den im Dezember vom Gemeinderat getroffenen Beschluss zur Umsetzung des zweigleisigen Brückenausbaus zurückzunehmen und das Projekt wegen erheblich gestiegener Kosten neu zu überdenken. Das zeige, so Orth, dass noch viele Fragen offen sind und darüber offenbar nicht ausreichend informiert wurde. Das konnten nun die RNV-Vertreter nachholen.

Norbert Buter machte den Anfang. Er erläuterte mit dem "Mobilitätsnetz Heidelberg" die Basis der derzeit anstehenden RNV-Bauprojekte in der Region. Durch die Zusammenlegung der verschiedenen Einzelprojekte konnte ein Mobilitätsnetz-Gesamtpaket geschnürt werden. Dieses wird von Bund und Land höher bezuschusst als Einzelprojekte. Daran geknüpft sei ein zeitlicher Rahmen: Die Maßnahmen müssten bis 2019 abgerechnet sein. Allerdings ist jetzt schon sicher, dass nicht alle Projekte aus dem ursprünglichen Gesamtpaket umgesetzt werden können. Sie wurden entweder verschoben, auf Eis gelegt wie die Verlängerung der Straßenbahnlinie nach Schwetzingen oder sie bemühen das Gericht wie die geplante Bahntrasse im Neuenheimer Feld. In Eppelheim sei die RNV im Auftrag der Baulastträger tätig, zu der die Städte Heidelberg und Eppelheim sowie das Regierungspräsidium Karlsruhe gehören.

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Für den Brückenneubau wurde aufgrund des Zeitdrucks und unabhängig des zu erwartenden Bürgerentscheids das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Zwischen dem 18. April und dem 18. Mai 2016 liegen die Planfeststellungsunterlagen im Rathaus aus. Die Einreichung von Stellungnahmen kann bis 1. Juni erfolgen. Eine Erörterung steht im Juli an. Änderungen könnten jederzeit vorgenommen werden. Der Planfeststellungsbeschluss wird für Ende des Jahres erwartet. Fällt dieser positiv aus, bedeutet dies, dass Baurecht vorliegt.

Mit der Umsetzung des Bauvorhabens geht es aber erst los, wenn die Stadt Eppelheim, sprich: der Bürgermeister, die Unterschrift unter den Kostenteilungsvertrag gesetzt habe, so Buter. Dann könnte zum Jahreswechsel an der Brücke mit den Abholzungsmaßnahmen begonnen werden. Rückbau und Neubau der Brücke mit zweigleisiger Bahntrasse würden ab März 2017 erfolgen. Der Ersatzverkehr für die Fahrgäste aus Schwetzingen und Eppelheim müsste dann in beiden Richtungen mit Bussen über die Schott-Brücke in der Wieblinger Straße erfolgen.

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