Friedensbrücke Neckargemünd: Jetzt schaltet sich der Landrat ein
Stefan Dallinger bittet zum Baustellen-Gipfel im Heidelberger Landratsamt - Ziel: Baumaßnahmen sollen "entzerrt" werden

Wird die Friedensbrücke während der Sanierung doch nicht voll gesperrt? Foto: Alex
Neckargemünd/Heidelberg. (cm) Offenbar ist bei der Frage, ob die Friedensbrücke ab Juli wirklich drei Monate lang voll gesperrt wird, das letzte Wörtchen noch nicht gesprochen. Wie die RNZ herausfand, soll Ende dieser Woche ein "Baustellen-Gipfel" im Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises in Heidelberg stattfinden. Diese Information bestätigte dessen Sprecherin Silke Hartmann auf Anfrage. Nun hat sich nämlich auch Landrat Stefan Dallinger eingeschaltet. Im Landratsamt besteht offenbar die Befürchtung, dass die geplanten Baustellen in der Region zu einem großen Verkehrschaos führen könnten. Das Ziel des "Gipfels" ist deshalb eine "Entzerrung" der Baustellen.
Bekanntlich soll in diesem Jahr nicht nur die Bundesstraße 37 in Neckargemünd in der gesamten Ortsdurchfahrt mit der Friedensbrücke von Anfang Mai bis Mitte November saniert werden. Auch an der Landesstraße 536 zwischen dem Schönauer Stadtteil Altneudorf und Wilhelmsfeld wird gebaut. Deren Ausbau soll bereits am 6. März beginnen und etwa anderthalb Jahre dauern. Hinzu kommt noch die Zufahrt zur Neckarfähre im hessischen Neckarhausen im September, weshalb dann die Fähre nicht fahren könnte - sie wäre eine potenzielle Ausweichroute für die gesperrte B 37.
"Wir haben gesehen, dass viele Baustellen zusammenkommen", sagte Kreissprecherin Silke Hartmann. "Deshalb will sich der Landrat dafür einsetzen, dass diese entzerrt werden." Stefan Dallinger hat dafür Vertreter des Karlsruher Regierungspräsidiums, das für die B 37 und die L 536 zuständig ist, und des Straßen- und Verkehrsmanagements "Hessen mobil" in Heppenheim, das sich um die Zufahrt zur Fähre - eine Kreisstraße - kümmert, ebenso eingeladen wie nach RNZ-Informationen die Bürgermeister der betroffenen Kommunen. Und zwar jene von Neckargemünd, Neckarsteinach, Schönau, Wilhelmsfeld, Heiligkreuzsteinach, Heddesbach, Schriesheim und Eberbach sowie einen Vertreter der Stadt Heidelberg. Teilnehmen sollen außerdem Vertreter des Straßenbauamtes und des Straßenverkehrsamtes, die im Landratsamt angesiedelt sind. "Es geht bei diesem internen Gespräch unter anderem darum, die gleichzeitig geplanten Baumaßnahmen mit allen Betroffenen und Beteiligten zu diskutieren und zu prüfen, ob Optimierungen beziehungsweise Änderungen im Zeitplan möglich sind", so Silke Hartmann. "Wir wollen eine bessere Absprache erreichen."
Wie diese allerdings aussehen könnte, scheint völlig offen. Denn dass der Ausbau der L 536 noch einmal verschoben wird, scheint ausgeschlossen. Hier haben bereits vorbereitende Maßnahmen wie Rodungen stattgefunden, die Vollsperrung soll bereits am nächsten Montag beginnen. Bleiben noch die B 37 und die Zufahrt zur Fähre. Letztere Maßnahme ist die kleinste von allen und könnte vermutlich am einfachsten verschoben werden. Sie hat aber wohl auch die geringsten Auswirkungen. Hier hatte es zuvor keine Absprachen zwischen Baden-Württemberg und Hessen gegeben.
Wackelt also doch noch einmal der Zeitplan für die Sanierung der B 37? Bei einer Informationsveranstaltung in Neckargemünd hatten Vertreter des Regierungspräsidiums und des beauftragten Ingenieurbüros bereits detaillierte Pläne mit Bauphasen und Zeitangaben vorgestellt. Möglicherweise kommt nun ein Verzicht auf eine Vollsperrung der Friedensbrücke ins Spiel. Mehrere Heidelberger Parteien hatten bereits eine Sanierung unter Teilsperrung gefordert.



