Neckargemünd

Der Zoff um die Villa Menzer geht weiter

Bürgermeister hat Kontakt zu Investoren - Einen Ideenwettbewerb soll es nicht geben

14.11.2018 UPDATE: 15.11.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

Was wird aus der Villa Menzer? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) Der Streit um die seit vielen Jahren leerstehende Villa Menzer ist in der zurückliegenden öffentlichen Sitzung des Gemeinderates in eine neue Runde gegangen. Es war Thomas Ax von der Initiative "Neckargemünd im Aufbruch", der das Thema ansprach. Bereits in der vorangegangenen Sitzung war es - ausgelöst durch die Gründung des Vereins "Villa Menzer. Haus für Soziales, Kunst und Kultur" - zu einem Schlagabtausch gekommen.

"Wird es einen transparenten Wettbewerb um die beste Nutzung für die Villa geben?", wollte Ax wissen. "Was die beste Nutzung ist, wissen wir erst später", meinte Bürgermeister Volk. Es seien verschiedene Ideen wie eine "Co-Working-Area" - also Arbeitsplätze zum Mieten für Selbstständige und Freiberufler - und gastronomische Nutzungen in der Diskussion. "Wir müssen ein vernünftiges Konzept finden", sagte Volk. "Es ist nicht möglich, ein weiteres städtisches Gebäude mietfrei für eine Nutzung zu überlassen." Wichtig sei, dass die Stadt - angesichts der Finanzsituation - einen Ertrag erziele. "Ich hätte schon längst ein Museum ansiedeln können", berichtete Volk. Er habe regelmäßig Kontakt mit Investoren - aktuell gebe es wieder einen "interessanten Gesprächspartner". Wichtig sei eine "richtige Nutzung statt ein Schnellschuss".

Ax wollte wissen, wann das Verfahren starte, an dem sich auch Bürger beteiligen können. "Wenn ein vernünftiges Konzept kommt, bin ich gesprächsbereit", meinte Volk. Aber die Stadt habe derzeit mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses und dem Umbau der Jugendherberge im Stadtteil Dilsberg sowie der Sanierung des Kindergartens in Mückenloch und dem Aufstellen der Flüchtlingsunterkunft in der Güterbahnhofstraße zahlreiche Projekte zu bewältigen. Die Ressourcen der Mitarbeiter seien nicht unendlich. Volk: "Wir müssen die Projekte nacheinander abarbeiten - der Mückenlocher Kindergarten ist jetzt das drängendste Thema."

Thomas Ax befürchtete, dass die Villa Menzer auf die lange Bank geschoben wird und plädierte für einen Wettbewerb wie einst bei der "Griechischen Weinstube". Der Gebäudekomplex in der Neckarstraße ist wie die Villa Menzer in städtischen Eigentum und steht seit Jahren weitgehend leer. "Das war ein Wettbewerb mit berauschendem Erfolg", sagte Volk ironisch. "Da ist nichts bei herausgekommen." Fachleute hätten damals 15 bis 20 Bewerbungen vorhergesagt. "Und wir warten heute noch auf das erste Angebot", so Volk. "Wir waren damals Getriebene - es war der falsche Zeitpunkt." Ax fragte daraufhin, was mit den alten Interessenten für den Gebäudekomplex sei. "Der Gemeinderat wollte nicht, dass ich weiter verhandle", erklärte Volk. "Daran halte ich mich."

Winfried Schimpf (SPD) erinnerte an eine Ideensammlung der SPD zur Zukunft der Villa Menzer und der Weinstube aus dem März 2017. Er schlug vor, dass zur Weinstube im nächsten Frühjahr eine Grundsatzentscheidung getroffen wird, was Volk für möglich hielt. Bei der Villa Menzer werde dies schwerer, so Schimpf. Das vom SPD-Ortsvorsitzenden und Stadtrat Jens Hertel erstellte "Positionspapier" sieht eine Nutzung als Gründerzentrum, Büros, für Ausstellungen, Gastronomie mit Außenterrasse und eventuell Trauungen vor. Die Villa soll aber nur verpachtet werden und im Eigentum der Stadt verbleiben.

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