Villa Menzer in Neckargemünd ist ein guter Platz für Kunst
Ausstellung "Kunst in der Villa" eröffnet - Vier einheimische Künstlerinnen und ein Mann zeigen ihre Werke

Tine Arlt (v.l.), Elke Windisch, Max Starck, Regina Schonath-Goltz, Ulrike Bross und Doris Meyer zu Schwabedissen. Foto: Alex
Von Anna Haasemann-Dunka
Neckargemünd. Was einem förmlich ins Auge sticht, wenn man durch die Räume der Villa Menzer schlendert, sind kontrastreiche, farbintensive Bilder. Eine neue Ausstellung hat die Villa bezogen und füllt sie mit sehenswerter Kunst. Vier Frauen und ein Mann zeigen Gemälde, Plastiken und Skulpturen.
Im Atelier von Ulrike Bross fanden Tine Arlt und Regina Schonath-Goltz zueinander. Elke Windisch lernten sie bei der Gemeinschaftsausstellung "Kunst-(t)räume" im vergangenen Jahr in der Villa Menzer kennen und da bereits zu diesem Zeitpunkt eine eigene Ausstellung anvisiert wurde, erfolgte die Einladung an sie, sich an der Ausstellung "Kunst in der Villa - Neckargemünder Künstlerinnen stellen aus" zu beteiligen. In Max Strack fand sich ein Kunstkenner und Bildhauer in einem, der nicht nur in die Ausstellung einführte, sondern den Gang durch die Räumlichkeiten mit seinen Arbeiten in Holz, in Stein und in Bronze bereichert. Petra Schostak (Piano) und Klaus Eschenfelder (Bass) gestalteten beschwingt unterhaltsam den musikalischen Teil der Vernissage.
Das Flair der Villa macht jede Ausstellung zu einem besonderen Event. Die Künstlerinnen zeigten sich hellauf begeistert von der Wirkung ihrer Gemälde. Jeweils ein oder zwei Zimmer nahmen die Arbeiten einer Künstlerin ein. Begeistert zeigte sich auch Kulturreferentin Doris Meyer zu Schwabedissen bei ihrer Begrüßung zur Vernissage in der Empfangshalle der Villa: "Wenn man durch die Ausstellung geht, merkt man nicht, dass die Räume nicht renoviert sind, man sieht nur die Bilder."
Max Strack charakterisierte die Arbeiten jeder Künstlerin. "Aufleuchtende, kraftvolle Farben schichten sich im Bild in oft großen Flächen zu imaginären Bildräumen", beschrieb er Tine Arlts Bilder, in denen er Farbklänge entdeckte, die an dichte symphonische Akkorde erinnerten. Gefühlen und Empfindungen gibt die Künstlerin in ihren Bildern Ausdruck.
Architektonische Strukturen, Stadtbilder, Stadtlandschaften und Großstadtfantasien begegnen dem Betrachter in den Bildern von Ulrike Bross. "Ein durchgehender Rhythmus ähnlicher und gleichgerichteter Flächen scheint der verbindende Kern zu sein", stellte Max Strack fest. In der noch leeren Welt brechen kraftvoll Farben ein wie Wesenheiten und bewohnen die Stadt.
In Regina Schonath-Goltz Bildern findet sich Vertrautes wieder - dinglich, körperhaft und szenisch. Erdige, warme, aber auch heftige Farben dominieren und werden in breiten Gesten aufgetragen. Wie auch bei ihren beiden Atelier-Kolleginnen entwickelt sich der künstlerische Ausdruck weiter. Es entstehen auch großzügige, ungegenständliche Felder geprägt von warmherziger Heiterkeit.
In Landschaften von strahlender Farbigkeit führt auch Elke Windisch den Betrachter. Es sind Plätze, die ihr von Spaziergängen her bestens vertraut sind und doch sind sie durch sie ganz neu, ganz anders interpretiert. Das Gefühl des Bekanntseins und Wiedererkennens trägt in das Bild hinein.
Über seine eigenen Arbeiten ließ Max Strack schließlich wissen: "Ich horche auf die Weisungen des unterschiedlichen Materials, finde ein erzählerisches Bild und suche eine tragfähige Formgrammatik."
Info: Die Ausstellung ist bis zum 23. Juli samstags und sonntags von 16 bis 20 Uhr in der Villa Menzer geöffnet. Es findet ein Rahmenprogramm statt.



