Hirschberg

Leutershausen feiert die 40. Storchekerwe

Ein buntes Programm lockt vom 26. bis 29. September. Thema bei der ersten Kerweredd waren die "Schwellen" in der Vordergasse.

23.09.2025 UPDATE: 23.09.2025 04:00 Uhr 2 Minuten, 46 Sekunden
Bürgermeister Ralf Gänshirt freut sich über den Kerwekuchen. Foto: wabra

Von Walter Brand

Hirschberg-Leutershausen. In Leutershausen wird am letzten Wochenende im September die "Heisemer Storchekerwe" gefeiert. So lockt nun von Freitag, 26., bis einschließlich Montag, 29. September, ein buntes Programm rund um den Hof der Martin-Stöhr-Schule, dem Kerwedorf.

Das Sinnbild der Heisemer Kerwe ist seit über 100 Jahren der Storch, der vier Tage über das große Volksfest der Heisemer wacht. In diesem Jahr zum 40. Mal. Jürgen Gustke, Vorsitzender des Sing- und Volkstanzkreises (SVK), der erneut in die Rolle des Kerweschlackls schlüpft, freut sich mit seinen Mitstreitern vom SVK, den Unterstützern und allen Abordnungen der Vereine auf die kommenden Kerwe-Tage.

Bei der im Jahr 1986 neu belebten "Storchekerwe" kann nun ein bedeutsames Jubiläum gefeiert werden. Feucht-fröhlich wurde damals die erste "Storchekerwe" gestartet. Am Vorabend vom Kerwesonntag zogen Kerweschlackl Jürgen Gustke und sein erlauchtes Gefolge von Wirtschaft zu Wirtschaft, um den Kerwetrunk abzuholen. Der Kerwe-schlackl soll sogar auf der Kirchenbank am Sonntagvormittag während der Predigt eingeschlafen sein, munkelte man damals im Ort.

Auch das Stellen der Kerwefichte gehört zur Tradition. Foto: wabra

Bereits bei der ersten Kerwerede an der Markthalle teilte er ganz schön aus. Meist widmet sich der Kerweschlackl mit seinen Storys dem Personenkreis um den Bürgermeister, den Gemeinderat und schlichtweg das Ortsgeschehen. Hauptthema war 1986 die Verkehrsberuhigung mit einigen "Schwellen" aus Verbundsteinen, die in der Vordergasse angelegt wurden und kurze Zeit später wieder verschwanden. "Einer älteren Fahrradfahrerin soll damals beim Überfahren des ersten ,Hubbels’ in Höhe vom katholischen Pfarrhaus das Gebiss aus dem Mund geflogen sein", weiß der Kerweschlackl.

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Wer hätte damals beim Neustart 1986 gedacht, dass sich die "Storchekerwe" wieder so großer Beliebtheit in der Bevölkerung erfreuen würde? Das ist zweifelsohne ein großer Verdienst des Sing- und Volkstanzkreis Leutershausen, der sich mit viel Engagement für die Brauchtumspflege im Ort engagiert.

Mittlerweile haben übrigens die Namensgeber der "Storchekerwe", nämlich die Störche selbst, ihren früheren Heimatort wiederentdeckt. In Scharen kommen sie im Hochsommer geflogen, um auf den Feldern nach guten "Schmankerln" zu suchen. Den "Uz-Namen" von den "Heisemer Störche" haben vor gut 100 Jahren die Heddesheimer den Heisemern gegeben, wie dies entlang der Bergstraße in den Ortschaften fast überall mit den Uz-Namen zum Brauch wurde.

So spricht man in Großsachsen von den "Vorhängelesgugga" und den "Saasemer Gäns", in Laudenbach von den "Frösch", in Sulzbach von den "Krabbe" und in Heddesheim von den "Lellebollem". Die "Heisemer" seien vielerorts als lustiges Völkchen bekannt und auch dafür, dass sie gerne auf den Festchen gemütlich einen draufmachen, meinte Gustke. Deswegen werden alle Beteiligten vom SVK Leutershausen, der IG "Heisemer Storchekerwe" und vom Fanclub "Rote Teufel" sich wieder alle Mühe geben, um den Einheimischen und den Besuchern aus den Nachbargemeinden einige schöne und abwechslungsreiche Stunden der guten Laune, des Frohsinns und der Gemütlichkeit zu vermitteln.

Über die Kerwe-Tage gibt es Spezialitäten aus der heimischen Küche, Kaffee und Kuchen sowie ein umfassendes Getränkeangebot. Für das leibliche Wohl sorgt am Freitagabend die IG "Heisemer Storchekerwe". Samstags und sonntags bewirten der Fanclub "Rote Teufel" und der SVK Leutershausen.


Das Programm

> Das Storchekerwe-Programm startet am Freitag, 26. September, um 19 Uhr, mit der "T-Band" aus Schriese, die für rockige und fetzige Musik sorgt. Die Bewirtung übernimmt die IG "Heisemer Storchekerwe" bei freiem Eintritt im "Kerwedorf".

> Am Samstag, 27. September, kann man ab 12.30 Uhr an der Martin-Stöhr-Schule eine deftige Kerwe-Suppe und Kerwe-Kuchen zu sich nehmen. Hierzu lädt der Elternbeirat vom evangelischen Kindergarten Leutershausen "Storchennest" ein. Ab 16 Uhr beginnt das Eröffnung-Prozedere im "Kerwedorf" mit Fassbieranstich, dem Stellen der Kerwe-Fichte, der Vereidigung der Kerweborschte und der Übergabe von Wein und Kerwekuchen. Zur musikalischen Unterhaltung spielt die Musikkapelle aus Dossenheim. Ab 19 Uhr steigt abends die große Kerwe-Sause mit der Partyband "Fresh" aus dem Frankenland im "Kerwedorf". Der Eintritt ist frei.

> Am Sonntag, 28. September, findet um 11.30 Uhr ein Kerwe-Frühschoppen mit Unterhaltung durch die Musikkapelle "AM" statt. Der Kerweumzug startet um 14 Uhr am Rathaus und geht durch den Ort zum "Kerwedorf". Hier gibt es die Kerweredd, den Hammeltanz und ein buntes Unterhaltungsprogramm mit der Blasmusik aus Schimmeldewog.

> Am Montag, 29. September, sind alle Heisemer Seniorinnen und Senioren ab 15 Uhr zum bunten Nachmittag bei Kaffee, Kuchen, Wein und viel Muddersproch in die Aula der Martin-Stöhr- Schule eingeladen. wabra

Info: Für die Bewirtung am Samstag und Sonntag sorgen der Fanclub "Rote Teufel" und der SVK Leutershausen. Der Vergnügungspark ist an allen vier Kerwe-Tagen geöffnet. Zahlreiche Verkaufsbuden, Wurf-Stände, Kinderkarussell und ein Autoscooter sind vor Ort. Das "Kerwedorf" befindet sich auf dem großen Areal an der Leutershausener Grundschule.

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