Aus Volksbank-Filiale wird Ärztehaus
Der Ausschuss behandelt den Bauantrag der Volksbank Kurpfalz in seiner Sitzung am Montag.

Von Annette Steininger
Hirschberg. Die Pläne der Volksbank Kurpfalz, aus ihrer Filiale an der Ecke Haupt-/Raiffeisenstraße ein Gesundheitszentrum zu machen, werden konkreter: In seiner Sitzung am kommenden Montag, 11. April, um 18.30 Uhr, befasst sich der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) mit dem Bauantrag für den Um- und Neubau zu einem Ärztehaus mit Apotheke. Neubau deshalb, weil das Bestandsgebäude einen ebenso hohen Anbau auf der Westseite erhalten soll. Dort befindet sich derzeit noch der Volksbank-Parkplatz, der überbaut werden soll. "In Ständerbauweise", wie Volksbank-Vorstand Klaus Steckmann erläutert.
Während sich die Arztpraxen dann sowohl im Altgebäude als auch im mit einem gläsernen Treppenhaus verbundenen Neubau im Obergeschoss befinden werden, kommt in das Erdgeschoss der bisherigen Bank-Filiale eine Apotheke mit circa 170 Quadratmetern, voraussichtlich die Löwen-Apotheke, die sich derzeit noch schräg gegenüber befindet. Auch ein kleiner Selbstbedienungsbereich der Volksbank mit circa 20 Quadratmetern ist eingeplant.

Verträge gibt es aber bislang noch keine, wie Steckmann erläutert. Auch mit den Ärzten noch nicht, von denen voraussichtlich fünf in den künftigen Praxen mit rund 650 Quadratmetern Nutzfläche unterkommen werden. "Wir haben einige Anfragen", sagt der Vorstand. Sicher ist schon, dass eine Orthopädie-/Unfallchirurgie-Praxis ins Gesundheitszentrum kommt. Der Eingangsbereich soll von der Ecke weg hin zur Raiffeisenstraße verlagert und mit einer Rampe barrierefrei zugänglich gemacht werden.
Das Büro "kopp + sättele .architekten" aus Großsachsen ist mit dem Um- und Neubau betraut. Während es im Erdgeschoss des alten Gebäudes vor allem um den Innenausbau geht, wird sich im Obergeschoss, wo auch Wände neu gestellt werden, deutlich mehr verändern. Zudem wird das Dach komplett verändert, es wird steiler und erhält Dachgauben, der bisherige Speicher wird ausgebaut. Laut Steckmann ist der Mietvertrag für die eine bewohnte Wohnung bereits gekündigt, die andere ist unbewohnt. Man sei aber mit der Mieterin im Gespräch und wolle ihr eine andere Bleibe vermitteln, so der Vorstand.
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Das Investitionsvolumen für den Um- und Neubau beläuft sich laut Steckmann auf circa fünf Millionen Euro. Eine dezidierte Kostenschätzung sei aufgrund der aktuellen Marktsituation, Lieferkettenproblemen und Preissteigerungen nur schwer möglich. Die Volksbank geht von einer Bauzeit von 15 Monaten aus. Ein möglicher Baubeginn – je nach Erteilung der Baugenehmigung – könnte zwischen Oktober 2022 und Januar 2023 sein. Sollte der ATU sein Einvernehmen erteilen, geht es weiter zum Baurechtsamt des Kreises, das eine Bearbeitungszeit von vier bis sechs Monaten habe. Nun ist aber erst der Ausschuss gefragt. Die Verwaltung geht in ihrer Sitzungsvorlage ausführlich auf die einzelnen Punkte ein, denn die Volksbank beantragt auch Ausnahmen von der Gestaltungssatzung bei der Traufhöhe oder auch der Grundgeometrie.
Eigentlich müsste sie auch zwölf Stellplätze nachweisen, aber es sind nur circa acht vorgesehen. Laut Verwaltungsvorlage ist eine Ablöse für die vier fehlenden Stellplätze geplant. Die Verwaltung kommt nach Abwägung aller Für und Wider zu dem Schluss, dass man dem Bauvorhaben und den Ausnahmen grundsätzlich zustimmen sollte, abgesehen von der Farb- und Materialauswahl der Gauben. Sie sieht das Ärztehaus als "wichtigen Teil der Daseinsvorsorge" und Frequenzbringer.
Der Ausschuss befasst sich am Montag außerdem mit der Sanierung des Sportplatzgebäudes im Sportzentrum und der Kostenentwicklung bei der Sanierung der Heinrich-Beck-Halle.