Rathaus-Chefin fährt zur Bahndamm-Auktion nach Berlin
Bahndamm wird am Freitag versteigert - Rebmann bietet mit

Von Nicolas Lewe
Eppelheim/Berlin. Viele Eppelheimer blicken am morgigen Freitag, 26. Juni, gespannt nach Berlin. Dort wird wie berichtet im Rahmen der Sommer-Auktion des Auktionshauses Karhausen das rund 3,8 Hektar große Bahndamm-Areal im Süden Eppelheims versteigert. Zusätzliche Spannung erhält die Auktion durch eine Nachricht, die Eppelheims Pressesprecherin Leonie Geffers am Mittwoch auf RNZ-Nachfrage bestätigte: Bürgermeisterin Patricia Rebmann wird an der Versteigerung vor Ort in Berlin teilnehmen und sich darum bemühen, dass die Stadt Eppelheim den Zuschlag erhält. Man sei, so Geffers, als Stadt an der Erhaltung des Bahndamms als Grünfläche interessiert.
Nach Bekanntwerden der Versteigerung hatten Unbekannte zu Wochenbeginn auf Höhe des Wingertspfades Zettel mit einer eindeutigen Botschaft ausgehängt: "Bahndamm als Grünstreifen erhalten" ist darauf zu lesen. Mit Patricia Rebmann als Bieterin bei der Auktion hat dieses Anliegen eine politisch gewichtige Unterstützerin. Es sei, so erklärt die Bürgermeisterin gegenüber der RNZ, ein langjähriger Wunsch des Gemeinderates, das Bahndamm-Grundstück im Besitz der Stadt zu haben. Frühere Verhandlungen seien leider gescheitert, bedauert Rebmann.
Die Rathauschefin hat für die Teilnahme an der Versteigerung in Berlin einen nicht-öffentlich getroffenen Beschluss des Gemeinderats im Gepäck. Dieser gebe ihr einen gewissen finanziellen Spielraum, was die Höhe des Gebots angehe. Bis zu welcher Summe sie mitzubieten ermächtigt ist, will Rebmann aber aus nachvollziehbaren Gründen nicht mitteilen. Die Entscheidung, selbst nach Berlin zu fahren und nicht per Internet oder Telefon an der Auktion teilzunehmen, habe sie getroffen, da ihr ein möglicher Ausfall der Technik nach eigenen Worten "zu risikoreich" sei.
Die Chancen, dass die Stadt am Ende als Besitzer des lang gezogenen 3,8 Hektar großen Areals aus der Berliner Sommer-Auktion hervorgehe, bewertet Rebmann "aus unternehmerischer Sicht" als nicht schlecht. Sie verweist darauf, dass es kein Baurecht gibt, was das Grundstück für Investoren wohl weniger attraktiv machen könnte.
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Allerdings berichtet Matthias Knake, Vorstandsmitglied des Auktionshauses Karhausen, von einer "guten, hohen Nachfrage" nach dem Bahndamm-Grundstück. Es seien diesbezüglich bis zum gestrigen Mittwoch bereits "zahlreiche Fragen" eingegangen und es hätten sich auch schon mehrere Bieter angemeldet. Viele Interessenten würden auf den Standort schauen. Gerade für Bieter von außerhalb spiele wohl die Nähe zu Heidelberg eine nicht unerhebliche Rolle. "Wenn ich nur zwei Bauplätze realisieren kann, habe ich schon gewonnen", versetzt sich Auktionshaus-Sprecher Knake in die Bieterperspektive.
In welchen Raten sich die Gebote erhöhen, werde im Übrigen erst zu Beginn der Auktion festgelegt. Die Versteigerung ist am Freitag ab 11 Uhr per Live-Stream über die Homepage des Auktionshauses zu verfolgen. Der Bahndamm komme aber erst recht spät an die Reihe.
