Oberbürgermeister-Nachfolge

Wird Würzners rechte Hand Nicole Huber in Weinheim kandidieren?

Referatsleiterin von Heidelbergs OB Eckart Würzner interessiert sich für Kandidatur in Weinheim

02.08.2017 UPDATE: 03.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Nicole Huber könnte sich eine OB-Kandidatur in Weinheim "sehr gut vorstellen". Foto: privat

Von Philipp Weber und Sebastian Riemer

Weinheim/Heidelberg. Den Bürgersaal in Weinheims Altem Rathaus kennt sie schon: Nicole Huber hatte am Montag eine CDU-Veranstaltung mit Mittelstandspolitiker Carsten Linnemann besucht. Aus politischem Interesse an dem Christdemokraten und dessen Themen, wie sie betont. Aktuell spricht allerdings vieles dafür, dass Huber vom kommenden Herbst an öfter im Alten Rathaus und in den anderen Sälen der Zweiburgenstadt zu Gast sein wird: Die 44-jährige Juristin und derzeitige Leiterin des Referats von Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner ist als Weinheimer OB-Kandidatin im Gespräch.

"Ich bin von mehreren Seiten angesprochen worden und habe einige gute Gespräche geführt", sagte Huber am Mittwoch auf RNZ-Anfrage: "Ich kann und will auf keinen Fall den Entscheidungen der Parteigremien vorgreifen, aber ich könnte mir eine Kandidatur für das Amt der Weinheimer Oberbürgermeisterin sehr gut vorstellen." Weinheim sei eine sehr schöne Stadt, für die sie sich gerne einsetzen wolle. Ein mindestens genauso wichtiges Argument für die Mutter einer 16-jährigen Tochter: Sie bringt neben ihrer juristischen Ausbildung - das Erste und Zweite Staatsexamen legte sie in Heidelberg ab - auch die vielfach geforderte Berufserfahrung in der Verwaltung mit. "In Heidelberg habe ich über zehn Jahre lang viele Erfahrungen sammeln können, auf der obersten Führungsebene der Verwaltung." In der Unistadt ist Huber als rechte Hand von Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) bekannt. 2006 hatte sie seinen Wahlkampf organisiert und wurde mit Würzners Amtsantritt Leiterin seines OB-Referats, in dem 60 Mitarbeiter tätig sind.

Über die Jahre übernahm Huber immer mehr zusätzliche Aufgaben, wurde regelmäßig befördert und stieg damit in höhere Besoldungsgruppen auf. Bei Stadträten von Grünen und GAL stieß das auf Kritik. Inzwischen ist sie Co-Geschäftsführerin bei der städtischen Marketinggesellschaft, verantwortet das komplette Fördermittelmanagement und koordiniert seit einigen Monaten auch das Großprojekt Digitalisierung. Das von ihr entwickelte Bürgerbeteiligungsprojekt "Get the Mayor" wurde vielfach ausgezeichnet.

In der Heidelberger CDU ist Huber stellvertretende Vorsitzende. Nach RNZ-Informationen waren es in Weinheim die CDU-Spitzen, welche ihr die Kandidatur antrugen. Für Huber offenbar nicht das erste Mal: "Ich wurde schon in anderen Städten gefragt", sagt sie. "Doch da habe ich immer abgelehnt, weil mir mein Job so viel Spaß macht."

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Ob sie in Weinheim tatsächlich Kandidatin wird, ist aber noch alles andere als sicher. Die Nominierungsverfahren der großen politischen Lager um CDU und SPD stehen am Anfang. Zu groß war die Befürchtung, dass Amtsinhaber Heiner Bernhard (SPD) eine dritte Amtszeit anstreben könnte. "Hätte er das getan, wäre jeder andere Kandidat verbrannt gewesen", so ein Vertreter der Bürgerlichen.

Seit Samstag herrscht Klarheit. Bernhard tritt nicht mehr an. Die Eröffnung der Altstadtkerwe im August 2018 werde seine letzte Amtshandlung sein, kündigte er an. Ob dann auch die Ära der sozialdemokratischen Oberbürgermeister endet - Bernhard und sein Vorgänger Uwe Kleefoot führten die Stadt je 16 Jahre lang - entscheidet sich im Juni 2018.

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