"Innovations-Oscar" für Heidelberger Projekt
"Hol den Oberbürgermeister" hat bei dem US-Festival "South by Southwest" den gewonnen - und sich gegen 64 Konkurrenten durchgesetzt

Eine Initiative für den Konsum von Haschisch in einem geschlossenen Verein (Cannabis Social Club) holte vor einem Jahr OB Eckart Würzner nach einer Internet-Abstimmung zu sich und diskutierte im Kreativwirtschaftszentrum "Dezernat 16" sein Anliegen. Foto: Rothe
Publikumspreis für "Hol den Oberbürgermeister" bei US-Festival - Sieg über 64 Konkurrenten
RNZ. Die Aktion "Hol den Oberbürgermeister" wurde beim Festival "South by Southwest" in Austin (Texas) mit dem Publikumspreis "People’s Choice Award" ausgezeichnet. Das Projekt der Stadt Heidelberg, bei dem Bürger Themen vorschlagen und somit den Terminkalender von OB Eckart Würzner beeinflussen können, setzte sich in der Nacht auf Mittwoch in einer Internet-Abstimmung gegen 64 weitere Kandidaten durch. Die Auszeichnungen beim "South by Southwest"-Festival rund um die Themen Musik, Film und interaktive Medien gelten als die "Oscars" der Technologie- und Innovationsbranche.
Das Heidelberger Projekt war noch in zwei weiteren Kategorien nominiert. Bei "Innovation in Connecting People" wurden Konzepte gewürdigt, die neue Wege der Kommunikation in der Gesellschaft fördern. In der Kategorie "Smart Cities" ging es um Innovationen in umweltfreundlicher und nachhaltiger Energie, Verkehr und Transport sowie im "Internet der Dinge".
"Es ist den Bürgern wichtig, sich mit ihren Vorhaben, Ideen und Wünschen, aber auch ihren Sorgen in das Geschehen in ihrer Stadt einzubringen. Wir haben mit ,Hol den Oberbürgermeister’ eine Plattform geschaffen, die den Bürgern genau das bietet", sagt Nicole Huber, die Leiterin des OB-Referats, die den Preis in Austin entgegennahm. "Dass dieser Wunsch nach mehr Beteiligung nicht allein ein Heidelberger Thema ist, haben bereits die beiden Nominierungen für diesen bedeutsamen Award gezeigt. Dass wir nun auch noch den Publikumspreis gewonnen haben, ist einfach nur großartig", freut sich Huber.
"Ich kann das Format meinen Amtskollegen nur empfehlen. Ich hatte immer das Ziel, mit ,Hol den Oberbürgermeister’ näher an die Bürgerschaft zu rücken und Themen aufzuspüren, die sonst nur schwer Aufmerksamkeit erhalten. Das ist gelungen. Bei den 19 Terminen, die ich seit Januar 2015 hatte, lernte ich ganz neue Initiativen und Personen kennen", so OB Würzner. Derzeit ruht das Projekt, weil die Stadtverwaltung mehr Personal braucht, um die vielen Aufgaben im Zuge der Flüchtlingskrise zu bewältigen. In diesem Jahr soll "Hol den Oberbürgermeister" aber fortgesetzt werden.