Weinheims Bürgermeister Bernhard

Alle gönnen ihm den Verzicht auf die Kandidatur

Was die Geburtstagsgäste zum bevorstehenden Abschied von Oberbürgermeister Heiner Bernhard sagen

30.07.2017 UPDATE: 31.07.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden

Beim Sekt nach den Reden war Heiner Bernhards Abschied aus dem Amt ein Thema der Gäste. Foto: Dorn

Weinheim. (web) Und dann war es raus: Oberbürgermeister Heiner Bernhard tritt 2018 nicht mehr an: Während die einen am Samstagmittag nach der Ankündigung Bernhards plauderten, den Klängen der Interpreten Sebastian Strodtbeck und Jürgen "Mojo" Schultz lauschten, einen Schluck tranken oder sich ein Autogramm bei Promigast Bülent Ceylan holten, gaben andere der RNZ Statements: zu ihrer Sicht auf Bernhards Erklärung.

Stifterehepaar Josephine und Hans-Werner Hector: "Wir sind schon etwas erschrocken darüber, dass er nicht mehr kandidieren möchte. Aber er hat so lange einen guten Job gemacht, dass man ihm jetzt etwas Ruhe gönnen muss. Nun ist die Frage, ob er einen guten Nachfolger bekommt, womit automatisch die Parteien-Politik ins Spiel kommt. Wir hoffen, dass dies zu einem guten Ergebnis führt."

Volker Jacob, Vorsitzender der TSG Weinheim: "Als TSG-Vorsitzender tut es mir leid, weil die Zusammenarbeit mit ihm gut und konstruktiv verlaufen ist, auch wenn unsere Standpunkte nicht immer die gleichen waren. Als Privatmensch kann ich seine Entscheidung gut verstehen."

Frieda Fiedler, ehemalige Sprecherin des Jugendgemeinderats: "Es war ja nicht unbedingt überraschend: Das Thema Abschied klang für mich schon in der Einladung durch. Viele Jugendliche in Weinheim erleben nun die erste echte OB-Wahl ihres Lebens (Anm. d. Red.: Bei der Wiederwahl Bernhards 2010 gab es keinen ernst zu nehmenden Gegenkandidaten). Ich bin auch deshalb sehr gespannt darauf, welche Rolle die Jugend in diesem Wahlkampf spielen wird."

Thomas Köber, Polizeipräsident in Mannheim: "Ich bedauere es für die Stadt Weinheim, weil Heiner Bernhard unglaublich viel Tatkraft mitgebracht hat. Persönlich kann ich die Entscheidung nachvollziehen. Ich wünsche ihm, der immer so oft für andere da war, dass er vom kommenden Jahr an auch mal etwas für sich selbst tun kann."

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Albrecht Lohrbächer, Ehrenbürger der Partnerstadt Ramat Gan und AK-Asyl-Sprecher: "Nach den vielen Gerüchten der letzten Wochen hatte ich nichts anderes erwartet. Einerseits geht mit Heiner Bernhard ein kompetenter und beliebter Oberbürgermeister. Andererseits wird der Stadt ein Wechsel nach 16 Jahren mit ihm guttun; hier und da könnten auch Chancen daraus erwachsen."

Ernst Schön, ehemaliger Freudenbergchef: "Ich bedauere es sehr, dass er sich 2018 nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stellt. Ich kann aber auch verstehen, dass man sich mit 61 Jahren nicht für weitere acht Lebensjahre binden will. Es wäre toll, wenn es in solchen Fällen die Möglichkeit gäbe, eine halbe Amtszeit anzustreben. Für mich war Bernhard ein sehr guter OB, der mit seiner unkomplizierten Art versucht hat, möglichst viele Leute hinter sich zu bringen, was in Weinheim nicht immer leicht ist."

Manfred Maser, Kabarettist und Mitbegründer des Odenwälder Shantychors: "Ich hatte nichts anderes erwartet. Hätte er jetzt noch etwas anderes gesagt, wäre es ein Fehler gewesen. Ich glaube, er hat eine gute Entscheidung getroffen."

Katja Hoger, Geschäftsführende Schulleiterin: "Aus Sicht der Schulen ist das zu bedauern, weil sie auf eine vertrauensvolle, enge und unterstützende Zusammenarbeit mit diesem OB zurückblicken. Er hat sich persönlich um diese Zusammenarbeit gekümmert und zum Beispiel eigens die jährlichen Bildungsfahrten für die Schulleiter ins Leben gerufen. Seinen Wunsch nach mehr Privatleben kann ich aber nachvollziehen."

Hans-Joachim (Achim) Fliedner, Bernhards letzter Klassenlehrer: "Ich habe es erwartet, weil Heiner sehr gut mit Terminen und dem Ende von Lebensabschnitten umgehen kann - und nicht klammert. Er hat schon als Schüler gewusst, was er wollte. Sehr positiv fiel mir damals auf, dass er einen kranken Mitschüler besuchte. Als wir uns bei der Abiturfeier unterhielten, war er in dieser Sache jedoch viel selbstkritischer als andere, obwohl er sich eigentlich mehr gekümmert hatte. Das spricht für mich bis heute für seine ausgeprägten sozialen Fähigkeiten."

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