Neckar-Odenwald-Kreis

Energie-Manager soll kommen

Der Landkreis soll eine Stelle für Energiemanagement bekommen. Die Förderung durch den Bund läuft für drei Jahre.

17.05.2022 UPDATE: 18.05.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Den Energieverbrauch soll ein Energiemanager im Kreis im Blick behalten. Foto: dpa

Neckar-Odenwald-Kreis. (stk) Mehr als 70 Gebäude, eine zu beheizende Fläche von knapp 100.000 Quadratmeter – Schulen, Verwaltungsstellen, Krankenhäuser, Amtsgebäude – muss der Neckar-Odenwald-Kreis nicht nur unterhalten, sondern auch auf Betriebstemperatur bringen. "Vor diesem Hintergrund ist es schon ein Gebot der Wirtschaftlichkeit, den Energieverbrauch dieser Liegenschaften permanent zu kontrollieren", heißt es dazu in der Vorlage, über die die Kreisräte am Montag abzustimmen hatten.

Bereits seit 2008 und 2009 gab es Energieeinsparcontracting-Verträge mit externen Firmen. Der Begriff Contracting bezeichnet die Umsetzung der Energieversorgung in Gebäuden oder Produktionsanlagen durch einen Dienstleister. Diese Verträge sind inzwischen ausgelaufen. Nun soll der Kreis ein eigenes "institutionalisiertes Energiemanagement" bekommen und an die bisherigen Erkenntnisse und auch Erfolge anknüpfen. Im Haushalt war dafür bereits eine Stelle vorgesehen, nun gibt es ein Förderprogramm des Bundes. 70 Prozent der Stelle könnten über drei Jahre aus Berlin finanziert werden.

Alois Gerig (CDU) betonte: "Wir haben jetzt die große Chance, unser Energiemanagement selbst in die Hand zu nehmen." Dem Landkreis komme in Sachen Energieverbrauch und -effizienz eine Vorbildfunktion zu – die sich durch die Schaffung eines eigenen Energiemanagements "hervorragend" wahrnehmen lasse.

Ausdrücklich begrüßt werde auch von den Freien Wählern das Energiemanagement, meinte Thomas Ludwig. Gleichwohl wollte er einen Hinweis geben. "Die Zahl der Menschen, die sich im weitesten Sinne mit energetischen Fragen beschäftigen, nimmt ja auch beim Landkreis und seinen Gesellschaften laufend zu." Man rege deshalb an, diese Stellen miteinander zu verknüpfen und einen gegenseitigen Austausch festzuschreiben.

Dr. Dorothee Schlegel (SPD) betonte, man werde dem Beschlussvorschlag "selbstverständlich" folgen. Es müsse dem Kreis und den Räten aber bewusst sein, dass man die Stelle auch über drei Jahre hinaus verstetigen müsse. "Schaffen wir das, was das Contracting-Unternehmen mit seiner Manpower geleistet hat, mit einer einzigen Stelle zu erreichen?", warf sie noch eine Frage auf.

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Im Ausschuss habe man dem Vorschlag zugestimmt, in der Fraktionssitzung habe man es aber hinterfragt, eröffnete Simone Heitz (Bündnis 90 / Die Grünen) ihren Redebeitrag. Bereits im Wahlprogramm für den Kreistag von 1984 habe ihre Partei ein Energieversorgungskonzept für den Neckar-Odenwald-Kreis gefordert. "Doch besser spät als nie", konstatierte Heitz. "Schwamm drüber, dass auch bisher schon EFA und EMAS Fördertöpfe vorhanden waren, jetzt wird es angepackt", konnte sie sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung Landkreisspitze nicht verkneifen. Ralf Barwig (AfD) forderte, die Stelle mit einem erfahrenen Handwerker zu besetzen.

Die Verwaltung setzt sich mit dem neuen Energiemanagement das Ziel, durch die Erfassung und Steuerung des Strom-, Wärme- und Wasserverbrauchs eine Reduzierung der Energie- und Ressourcenverbräuche mit direkten Auswirkungen auf die damit verbundenen Kosten und die schädlichen Umwelteinwirkungen zu erreichen.

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