Das Herz der Mosbacher Altstadt schlägt wieder
Mit Öffnung der (meisten) Läden kehrte am Montag ein wenig Normalität in die Fußgängerzone zurück

Mosbach. (schat) Das Leben ist zurück in der Altstadt von Mosbach, zumindest ein wenig. Schon am Montagvormittag zeigte sich die Fußgängerzone rege belebt: Menschen mit Mundschutz, Menschen mit Masken, Menschen mit – und jetzt kommt die wesentliche Veränderung – Einkaufstüten. Mit der Lockerung der Einschränkungen für den Einzelhandel kehrt ein wenig Normalität ins Zentrum von Mosbach zurück, das Herz der Altstadt schlägt wieder, wenn auch mit den Umständen angepasster Frequenz. "Wir sind einfach froh, dass wir wieder für unsere Kunden da sein können", erklärt Christine Bieler vom Modegeschäft "Benetton" beim kurzen Ladentür-Small-Talk mit Sicherheitsabstand. Die besonderen Vorkehrungen in Corona-Zeiten hat sie kreativ-pragmatisch umgesetzt: Drei Tütchen hängen am Eingang des Ladens, jedes davon steht für einen "freien" Platz im Geschäft. Wenn also keine Tüte mehr am Hinweisschild an der Eingangstür hängt, heißt es: aus Sicherheitsgründen erst mal warten.

Das machen ein paar Meter weiter am Kirchplatz auch ganz brav die Kunden der "Nadelkiste", die vor dem kleinen Ladengeschäft Abstand und Geduld (be)wahren. Dazu braucht es in diesem Fall noch nicht einmal Markierungen. Wieder ein Stück weiter kommt ein Ehepaar mit zwei vollgepackten Einkaufstaschen aus dem Schuhhaus "Stadler". Schön zu sehen für den neutralen Beobachter, dass das Geschäft zumindest in kleinen Schritten wieder anläuft. Noch schöner dürfte die Erkenntnis, dass man in den harten Wochen der verordneten Schließungen nicht ganz vergessen worden ist, für die Einzelhändler selbst sein.
Auch nebenan, bei "Blumenkind", freut sich Vanessa Schaller mit, dass man endlich wieder die Türen des kleinen Lädchens öffnen darf. Mit bunten Mundschutzen ausgestattet, richteten die Geschäftsinhaberin und ihre Mitarbeiterin am Montagvormittag allerlei Dekoratives und Blühendes vor dem Laden an. Das große Hinweisschild, das auf Einhaltung der besonderen Regeln in der besonderen Zeit mahnt, war da schon längst aufgestellt.
Überhaupt setzt man in den allermeisten Läden auf klare Zeichen: Bei "Kindlers Buchhandlung" etwa in Form eine Einbahnstraßenregelung. Auf der einen Seite geht’s nur rein in den Laden, auf der anderen Seite nur raus. Die Beschilderung dazu ist selbst für Begriffsstutzige selbsterklärend und unmissverständlich deutlich.
Die ersten Schritte zur Rückkehr sind also gemacht, der Eindruck am Tag eins nach Lockerung der Corona-Einschränkungen für den Einzelhandel macht Hoffnung. "Es waren gleich einige Kunden da", bestätigte Christine Bieler schon nach den ersten 60 Minuten nach "Wiedereröffnung". Wie sich das Geschäft nun wieder und weiter entwickle, müsse man jetzt natürlich erst abwarten. Die Erleichterung, endlich wieder dem eigentlichen Geschäft nachgehen zu dürfen, war ihr bei aller Zurückhaltung dennoch anzumerken. Und bei den meisten ihrer Kolleg(inn)en in der Altstadt dürfte die Gefühlslage ganz ähnlich aussehen.



