Der große Massenansturm blieb in Wiesloch aus
Geschäfte bis 800 Quadratmeter haben wieder geöffnet - Kunden verhielten sich diszipliniert - Hoffnung, dass sich Geschäft belebt

Wiesloch. (hds) Aufatmen bei vielen Einzelhändlern in der Innenstadt Wieslochs: Seit Montag dürfen Läden bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern wieder ihre Waren an Frau und Mann bringen. Dennoch hielt sich, zumindest in den späten Vormittagsstunden, der Ansturm auf die Geschäfte in überschaubarem Rahmen. "Mal schauen", so der übereinstimmende Tenor der Kunden, die sich bei herrlichem Wetter auf den Weg machten, um die "neue Situation" zu erleben.
In allen Geschäften wird in diesen Tagen mit unterschiedlichen Maßnahmen für die Sicherheit der Kunden und des eigenen Personals gesorgt. Aufkleber auf dem Boden weisen auf den nötigen Sicherheitsabstand hin, vor den Kassen ist überall Spuckschutz, entweder aus Folie oder Plastik, angebracht und auch die Anzahl der Kunden im Geschäft selbst ist reguliert. Dies ist bereits in vielen Fällen an den Eingangstüren angeschrieben.

Bei herrlichem Wetter und teilweise böigem Wind wurde geschaut – und auch eingekauft. Und dies mit unterschiedlicher Intensität. Im "Näh- und Stoffzentrum" in der Schwetzinger Straße hatte Roswitha Kaufmann bereits um 8.30 Uhr ihre Tür geöffnet und nach rund einer Stunde war vor allem das Gummiband ausverkauft. "Klar, das benötigen die Leute, um sich selbst Masken zu nähen", berichtete sie. Auch Stoffe dafür waren gefragt.
In der unteren Hauptstraße, im Outdoorgeschäft "Panama", geht man in den ersten Tagen nicht unbedingt von einem großen Andrang aus. "Wir hatten in den zurückliegenden Wochen keinen Umsatz und hoffen jetzt natürlich, dass es wieder aufwärtsgeht", so die Betreiber Sibylle Boeke und Michael Weiß. Sie setzen große Hoffnungen auf Urlaub, falls irgendwann wieder möglich, vor allem in Deutschland. "Dann wird sicherlich zumindest Wanderkleidung benötigt", hoffen sie.
In der "Werner Parfümerie" freute sich Geschäftsführerin Heide Schmitt vor allem über die Treue der Stammkunden während der Schließung. "Wir konnten doch einiges über den Online-Handel abwickeln. Viele unserer Kunden haben uns in der schwierigen Zeit dadurch unterstützt", zeigte sie sich dankbar, während die Mitarbeiterinnen flugs noch die Schilder an den Schaufenstern wechselten, auf denen die jetzt gültigen Verhaltensregeln aufgeführt sind.
Auch interessant
"Huch, die haben ja auch auf", war in der Stadtgalerie zu hören. Zwei Filialisten (Schuhe und Mode) lockten ebenso wie auch andere Geschäfte mit Sonderangeboten. "Ich dachte, die hätten mehr als 800 Quadratmeter", meinte eine Besucherin im Vorbeigehen. Dem ist jedoch nach Auskunft der Betreiber nicht so. Bei der Erwin Krauser GmbH, dem Geschäft für Bürobedarf, hat man sich bereits in der Vorwoche bestens vorbereitet. "Wir haben unter anderem Masken und Klebebänder zur Einhaltung von Abständen in unserem Portfolio", so Karin Krauser.

Frohe Kunde, vor allem im Hinblick auf das Wetter der kommenden Tage, für all jene, die wohlschmeckendes "Gefrorenes" lieben. Denn die Eisdielen dürfen jetzt direkt wieder im Laden verkaufen, jedoch sind nach wie vor keine Sitzmöglichkeiten erlaubt. Auch hier wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen eingerichtet.
Ein erstes, kleines Fazit: Kein Massenansturm und fast alle verhielten sich gestern vorbildlich, hielten Abstand und es kam zu keinen Drängeleien.



