So präsentierte sich der Blutmond am Himmel (Fotogalerie)
Dass der Erdtrabant derart "gefärbt" zu sehen war, lag an der totalen Mondfinsternis.

Vor einer Kulisse mit Ästen wirkt das Foto von Philipp Hausch besonders mystisch.
Rhein-Neckar-Odenwald. Der Blutmond präsentierte sich in der Region in all seiner Pracht. Dass der Erdtrabant derart "gefärbt" zu sehen war, lag an der totalen Mondfinsternis: Der Mond trat in den Erdschatten, wodurch er normalerweise dunkler erscheinen müsste.
Doch unser Planet lässt einen Teil des Sonnenlichts durch seine Atmosphäre hindurch - vor allem die langwelligen, rötlichen Lichtanteile. Diese werden weniger stark gestreut als blaues Licht und erreichen den Mond, der dadurch besagte "Färbung" annimmt. Das gleiche Prinzip erklärt auch rote Sonnenuntergänge. Das Besondere: Am Montag stieg der Mond bereits vollständig verfinstert auf.
RNZ-Leserinnen und -Lesern hielten dies vielfach fest.
Bei einer totalen Mondfinsternis steht die Erde genau zwischen Sonne und Mond. Durch die Erdatmosphäre dringt jedoch ein kleiner Teil Sonnenlicht, der durch die Streuung von blauen und grünen Lichtanteilen hauptsächlich in roten Tönen auf den Mond fällt und diesen rot färbt. Ein sogenannter Blutmond entsteht.
Das Bild von RNZ-Leserin Els Wolf-Hebbinckuys kündigt mit den rot gefärbten Wolken den folgenden Höhepunkt des Abends bereits an, war gleichzeitig aber auch ein Hinweis, dass wohl nicht alle den faszinierenden Blick erhaschen werden. So ging es auch Philipp Decker, der zunächst am Römerweg in Neckarburken auf den Blutmond wartete. "Der Horizont war aber zu bewölkt", schreibt er. Doch Decker hatte Glück: Als er wieder in der Waldstadt war, war der Mond klar zu sehen.
Tierisch geht es auf Daniel Lampes Bild zu. Er hat den Blutmond am Katzenkreisel bei Waldbrunn aufgenommen und dabei auch die namensgebende Katze festgehalten. Für die Mythologie hätte bei einem blutroten Mond, wie ihn Kenneth Weidlich um 20.52 Uhr in Neckarelz aufgenommen hat, ein jaulender (Wer-)Wolf vermutlich besser gepasst. So tiefrot ist der Erdtrabant in der Aufnahme gefärbt.
Ein wunderbarer Gegensatz sind da die leicht erkennbare helle Sichel links unten und die Schwärze des Alls gegenüber. Nur ein paar Minuten später, gegen 21 Uhr, trat der Mond schon wieder aus dem Erdschatten heraus, färbte sich Richtung Orange, wie es Horst Schnörers Fotografie vom Mosbacher Bergfeld zeigt. Um 21.43 Uhr war das Schauspiel auch schon wieder vorbei. Kenneth Weidlichs Bild um diese Uhrzeit zeigt den nackten Erdtrabanten ohne spezielle Färbung.
Auch rund um Heidelberg schauten RNZ-Leser genau hin. "Ich dachte schon, es wird nichts, da wir hier in Lobenfeld etliche Wolken hatten", berichtet Edwin Braun. Doch: "Die Wolken hatten ein Einsehen, und der Mond kam dann doch noch einigermaßen aus den Wolken." Das Schauspiel sei faszinierend gewesen. "Man fühlt sich so klein als Mensch, wenn man bedenkt, was da im Weltall alles vor sich geht."
Die nächste totale Mondfinsternis in Deutschland gibt es am 31. Dezember 2028. Da wartet ein doppeltes Spektakel zum Jahreswechsel.