Namenszusatz beantragt

Gibt es bald die Ritterstadt Hirschhorn?

Dank der SPD könnte Hirschhorn bald einen Beinahmen bekommen.

04.10.2025 UPDATE: 04.10.2025 04:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Das Schloss Hirschhorn. Archivfoto: Marcus Deschner

Von Carmen Oesterreich

Hirschhorn. Wird Hirschhorn künftig offiziell die "Ritterstadt" sein, so wie Eberbach die Stauferstadt ist? Wenn es nach dem Willen der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung geht, dann: Ja! Diese Zusatzbezeichnung auf Ortsschildern schaffe aus touristischer Sicht ein Alleinstellungsmerkmal und werde den Bekanntheitsgrad von Hirschhorn erhöhen, argumentiert sie in ihrem Antrag für den Namenszusatz auf Ortsschildern der Landstadt. Die bisher vermarktete Bezeichnung "Perle des Neckartals" sei für eine "solch hervorgehobene Position zu beliebig".

Der SPD-Stadtverordnete Thomas Wilken führte einige Beispiele auf, wonach neben Hirschhorn weitere hübsche Städte am Neckar zu Perlen aufgereiht werden könnten, darunter Oberndorf, Burg Hornberg und Heidelberg. Mit der "Ritterstadt" könne man auch "für das Schloss Hirschhorn werben und es mit Leben erfüllen", meinte er und bat die Verwaltung, Möglichkeiten und Aufwand zu prüfen.

"Der Antrag ist lobenswert", sagte Bernhard Reichert von Profil Hirschhorn anerkennend. Er schlug vor, ihn in den Ausschuss für Stadtentwicklung (AfS) zu leiten, da keiner von auswärts wisse, was es mit den Rittern in Hirschhorn auf sich habe. "Da braucht man noch eine Menge Zusatzmaterial zur Erklärung", meinte er. Auch Wolfgang Schilling (CDU) möchte erst genaueres wissen: "Was kostet das, wer entscheidet das, welches Verfahren ist nötig", zählte er spontane Fragen auf und erinnerte daran, dass der Erhalt der Bezeichnung "Luftkurort" einst wegen des zu hohen Aufwands aufgegeben worden sei.

Reinhard Mühlbauer (Profil Hirschhorn) schlug vor, die "Expertinnen aus dem Tourismusbüro hinzuzuziehen" und im AfS Konzept und Kostenkalkulation zu diskutieren. Bürgermeister Martin Hölz versprach, bis dahin "Orientierungsdaten zu ermitteln".

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Weitere Themen der Stadtverordnetenversammlung waren:

> Müllgebühren: Die geplante Abstimmung über die Erhöhung der Abfallgebühren in Hirschhorn um mehr als fünf Prozent (vgl. Artikel vom 25. September) ist verschoben worden. Laut Hölz gibt es neue Informationen vom Kalkulationsbüro, mit denen sich nun zunächst der Magistrat auseinandersetzen wird.

> Kooperation: Die heftig kritisierte Zusammenarbeit der Stadt Neckarsteinach mit der Stadt Hirschhorn in einem gemeinsamen Ordnungsbehördenbezirk Hessisches Neckartal (vgl. Artikel vom 20./21.September und weitere) bekommt eine letzte Chance. Nach mehreren Gesprächen der Bürgermeister Lutz Spitzner (Neckarsteinach) und Martin Hölz, Verantwortlichen der Ordnungsämter und der Stadtverordneten in einem internen interfraktionellen Gespräch wird die Ergänzungsvereinbarung zur bestehenden ÖRV weiterhin überarbeitet und mit dem bereits entwickelten, jedoch weiterhin scharf kritisierten "Arbeitspapier" verglichen.

Laut einstimmigem Beschluss nimmt die Stadtverordnetenversammlung die Synopse zur Fortschreibung/Ergänzung der ÖRV zum gemeinsamen Ordnungsbehördenbezirk zur Kenntnis. Sie stimmt ihrer Verwendung als Arbeitspapier für die weiteren Abstimmungen zu. Der Bürgermeister wird beauftragt, interkommunale Abstimmung fortzusetzen und formale Klarstellungen strittiger und operativer Aspekte verifizieren und – soweit erforderlich – gemeinsam anzupassen. "Nach Abschluss der Abstimmung legt der Bürgermeister der Stadtverordnetenversammlung einen final abgestimmten Entwurf der Ergänzungs-/Änderungsvereinbarung (inklusive Begründung und finanzieller Darstellung zur abschließenden Beschlussfassung vor." Ziel all dieser Bemühungen ist es neben der erforderlichen besseren Zusammenarbeit mehr Transparenz, Gleichberechtigung und Akzeptanz in beiden Kommunen zu erreichen.

> Finanzen: Der von der Revision geprüfte Jahresabschluss der Stadt Hirschhorn zum 31.12.2023 wurde festgestellt und der Magistrat entlastet.

Auch die im Jahr 2024 entstandenen Mittelüberschreitungen in Höhe von 38.442,08 Euro im Teilhaushalt "Personal" sowie in Höhe von 88.510,02 Euro im Teilhaushalt "Ordnungs- und Sozialverwaltung" werden ohne weitere Diskussion genehmigt (siehe Bericht vom 24. September). Um sie zu decken, erfolgt eine Haushaltssperre im Budget für die "Wasserversorgung". Von der Budgetüberschreitung im Teilhaushalt "Abfallbeseitigung" in Höhe von 6303,61 wird Kenntnis genommen.

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