Die Zeit der Container soll bald vorbei sein
Für die offene Jugendarbeit in der Waldstadt will die Stadt Mosbach Räume anmieten - Aktuell fehlende Sanitäranlagen bedingen vorläufige Schließung

Von Alexander Rechner
Mosbach. Einen Treffpunkt, eine Anlaufstelle für die Jugend. Das ist der Wunsch, der immer wieder in der Waldstädter Bevölkerung laut wird. Die Jugendlichen in der Waldstadt sollen einen neuen Raum erhalten. Das Thema bewegt dort viele Anwohner, da die offene Jugendarbeit zurzeit in zwei Containern untergebracht ist – und das schon seit gut einem Jahrzehnt. Zuletzt wurde das Anliegen während eines Gesprächs über den Neubau der in die Jahre gekommene Turnhalle vonseiten des Waldstädter Bürgerforums auf den Tisch gebracht und an die Stadtverwaltung herangetragen (die RNZ berichtete). Vertreter warben dabei um eine neue Lösung.
Zumal die beiden Container, die sich in der Nähe der Turnhalle befinden, derzeit geschlossen sind. Der Grund: Es fehlen sanitäre Anlagen. "Wir haben alles versucht, aber es gibt auf dem Markt aktuell keine mobilen Toilettenkabinen mehr", sagt Juliane Knapp, Abteilungsleiterin Hochbau. "Sonst hätten wir eine solche für die Jugendlichen sogleich aufgestellt." Und die nahe gelegene Turnhalle, deren sanitäre Anlagen bislang von den Mädchen und Jungen genutzt werden konnten, ist bis auf Weiteres ebenfalls geschlossen. Denn in der Immobilie sind zahlreiche Schadstoffe, wie Asbest und PCB, gefunden worden (auch hier berichteten wir). Weshalb sich die Stadt dazu entschlossen hat, die Halle für die Öffentlichkeit zu sperren. Zumindest solange, bis das inzwischen eingeschaltete Gesundheitsamt die Situation analysiert und eine Bewertung abgegeben hat. Mit der Stellungnahme der Behörde rechnet man im Rathaus Ende August. Im Moment sieht die städtische Planung daher vor: Sollte das Gesundheitsamt grünes Licht für eine Öffnung der Turnhalle geben, kann auch wieder die offene Jugendarbeit in den Containern starten.
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Um für die Jugendlichen aber ein dauerhaftes "Zuhause" zu finden, führt die Stadtverwaltung indes Gespräche mit der evangelischen Kirche. Denn im Gemeindehaus werden die Räume des evangelischen Kindergartens frei, wenn künftig in einem Haus – im neuen katholischen Kindergarten – alle Waldstädter Kinder betreut werden. Dass die Stadt bestrebt sei, für die offene Jugendarbeit im Gemeindehaus Räume anzumieten, bekräftigt Dieter Kautzmann, Leiter der Abteilung Bildung und Generationen der Stadt Mosbach, gegenüber der RNZ. Hierüber habe sich die Stadt mit der evangelischen Kirchengemeinde ausgetauscht und erste Details besprochen. Um die möglichen Kosten dieses Projekts einschätzen und dann dem Gemeinderat vorlegen zu können, sind laut Kautzmann schon weitere Schritte in die Wege geleitet worden. Den Jugendlichen in der Waldstadt wäre es zu wünschen, wenn sie einen neuen (richtigen) Raum erhalten.
