Gastronomie im Wandel

So sieht Mosbachs neue Gastro-Landkarte aus

Jetzt gibt es einen Saloon und jede Menge Burger für die Bürger – Mehrere neue Restaurants haben eröffnet, weitere sollen folgen – RNZ-Rundgang durch die Stadt

08.02.2019 UPDATE: 09.02.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 53 Sekunden

In der Mosbacher Gastronomie tut sich was: Während mehrere Burger-Restaurants in der Innenstadt eröffnet haben oder noch öffnen werden, sollen auch ein Thai-Imbiss und ein Asia-Supermarkt in der ehemaligen Metzgerei in der Kesslergasse das Angebot erweitern. Foto: A. Rechner

Von Alexander Rechner

Mosbach. John Wayne, Clint Eastwood und Gary Cooper betraten ihn schon lässig und stießen kraftvoll seine typischen Schwingtüren auf. Ein Hauch Wilder Westen durchweht nun auch die Große Kreisstadt, denn ein Saloon hat vor Kurzem in Mosbach seine Türen geöffnet. In der hiesigen Gastronomie hat sich zuletzt einiges getan, weitere Veränderungen zeichnen sich zudem ab.

"Künftig werden wir in unserer Altstadt mehrere Gastronomiebetriebe haben, die sich unterschiedlich auf Burger spezialisieren", schildert Andrea Zorn, die Citymanagerin der Stadt Mosbach, bei einem Rundgang durch die Innenstadt. "Das Essengehen bekommt einen höheren Stellenwert. Dies ist ein Trend, den wir bundesweit erleben, weil sich die Art, eine Innenstadt zu besuchen, in Zeiten des Online-Handels gewandelt hat", sagt die städtische Verantwortliche zufrieden mit der hiesigen Entwicklung und fügt hinzu: "In Mosbach wird nun ein breiteres Menü als bisher angeboten. Das kommt auch der jüngeren Kundschaft, sprich den Studierenden, entgegen."

Sie meint damit, dass die neue Küche die Angebote der etablierten Gastronomie erweitere. Diese Entwicklung ist auch nach dem Geschmack von "Gastro Plus". "Es ist schön, dass es viele neue Kollegen gibt und die Stadt belebt wird", so Vertreter der Vereinigung. Doch hebt man bei "Gastro Plus" auch hervor: "Es wäre wichtig, zukünftig die gastronomische Vielfalt nicht aus den Augen zu verlieren."

Das griechische Restaurant "Artemis" ist in das ehemalige Café "Gramlich" am Ludwigsplatz umgezogen. Der kunstvoll geschmiedete Aushänger, der das Gebäude ziert, deutet auf die lange Tradition des Hauses hin. Und im umgebauten Inneren serviert das Team griechische Gaumenfreuden. Von dieser Entwicklung ist die Citymanagerin angetan.

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Keinen Hehl macht sie aus ihrer Überzeugung: In das Obertorzentrum an der Ecke Hauptstraße/Alte Bergsteige soll die Duale Hochschule Mosbach mit ihrem Baukompetenzzentrum einziehen, wenn das Kaufland in zwei Wochen, am 23. Februar, dort seinen letzten Verkaufstag hat und das Gebäude schließlich umgebaut ist. Denn sie sieht darin viele Vorteile für die Innenstadt. "Die Studenten sorgen für eine weitere Belebung unserer Altstadt und nehmen die neuen Konzepte gut an. Das sorgt für junges Leben in der Stadt - schließlich ist das unsere Zukunft", meint sie. Darunter fällt aus ihrer Sicht auch der Anfang des Jahres neu eröffnete Imbiss "Street Burger" im Gartenweg 2 (ehemals Wolle Rödel).

Überdies soll an der Ecke Collekturgasse/Schwanengasse (bei der Sparda-Bank) bald ein weiteres Burger-Restaurant zum Leben erweckt werden. In Mosbach ist der Inhaber kein Unbekannter. "Burger La Fleur steht mit seinem gelben Truck schon mittwochs auf dem Wochenmarkt und im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt", schildert sie. Nun will der Inhaber neben der Truck-Version auch einen festen Standort in Mosbach anbieten, wobei die Speisekarte neben Burgern auch die amerikanische Frühstücksvariante und Brunch vorsehen soll.

Aus den Gesprächen mit den Verantwortlichen weiß Andrea Zorn zu berichten, dass das neue gastronomische Angebot gut ankommt. Dass in die ehemalige Gaststätte "Goldener Hirsch" in der Hauptstraße wieder Leben eingekehrt ist, freut sie. Denn im "Wild Bill’s Saloon" lebt der Wilde Westen im badischen Mosbach auf.

Obendrein nennt Zorn das Restaurant "Farmer’s", das im Herbst 2018 am Rande des Landesgartenschauparks seine Türen geöffnet hat. Und in der Nachbarschaft erstrahlt die Sportgaststätte des FV Mosbach in neuem Glanz - und das zum "doppelten" Jubiläum: Der Mosbacher Fußballverein feiert sein 100-jähriges Bestehen, das Brudertrio Enzo, Antonio und Claudio Gentile serviert seit 40 Jahren unter anderem mediterrane Köstlichkeiten.

Weitere Neuigkeiten hat Andrea Zorn beim Rundgang im Gepäck: In der ehemaligen Metzgerei Mehl in der Kesslergasse sollen der Citymanagerin zufolge in Kürze ein Asia-Supermarkt sowie ein Thai-Imbiss eine Heimat finden. "Die Räumlichkeiten der Metzgerei verwandeln sich in eine Verkaufsfläche für asiatische Spezialitäten", beschreibt sie und ergänzt: "Die Kesslergasse wird zu einer Genussmeile." Denn dort wurde am Donnerstag die "Kochboutique by Eric Kletti" direkt beim Kompass-Küchenstudio neu eröffnet. Ferner soll im Frühjahr in der "Galerie Antik" in der Schlossgasse eine kleine Weinbar unter dem Namen "Jedermann" an den Start gehen.

Auch die alte Turnhalle (ehemals Ti-Club) ist unlängst wiederbelebt worden. In dem Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Sandsteingebäude wird inzwischen ein Bistro und Café "Banschi’s ArT" betrieben, das den Mitarbeitern des Landratsamts als Kantine dient, aber gleichzeitig auch ein öffentlicher Gaststättenbetrieb ist.

Ort des Geschehens

Obendrein gibt es im ehemaligen Bistro "Wintergarten" an der Bundesstraße B27 neben dem "gelben Haus" eine Veränderung: Dort ist die Lounge "Choice" eingezogen. Und schließlich soll das neu entstehende Bistro "Annas" in der Schwanengasse regionale Besonderheiten anbieten, die Eröffnung ist im Frühjahr geplant. Bei der Stadt sieht man diese Veränderungen positiv. Denn damit ergänze man das gute Angebot der etablierten Gastronomen, resümiert Zorn.

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