Bundeswehr-Standort Hardheim hat eine Zukunft: Soldaten kehren in die Kaserne zurück
Die Unterstützungskompanie wird 2017 in der Carl-Schurz-Kaserne stationiert.

Nun ist es amtlich: Die Hardheimer Carl-Schurz-Kaserne wird auch in Zukunft militärisch genutzt werden. Foto: Rüdiger Busch
Von Rüdiger Busch
Hardheim. Als die RNZ Ende September exklusiv über die Pläne der Bundeswehr berichtete, die Hardheimer Carl-Schurz-Kaserne auch in Zukunft militärisch nutzen zu wollen, blieb die offizielle Bestätigung aus. Manch einer wollte diese Nachricht sogar ins Reich der Fabeln verweisen. Doch seit gestern Abend, knapp sechs Monate, nachdem die letzten Soldaten die Kaserne verlassen haben, liegt die offizielle Bestätigung aus Berlin vor: Der Standort Hardheim wird auch in Zukunft militärisch genutzt werden. Im Laufe des Jahres 2017 soll eine so genante Unterstützungskompanie in der Kaserne stationiert werden.
Seit der damalige Verteidigungsminister Thomas de Mazière vor fünf Jahren das Aus für den Standort bekannt gegeben hatte, haben sich Abgeordnete, Landrat und Bürgermeister für ein Umdenken stark gemacht. In den letzten eineinhalb Jahren haben sich die Anzeichen gemehrt, dass die Hoffnungen auf einen Erhalt der Kaserne doch nicht unbegründet sind. Und gestern Abend war es Bundestagsabgeordneter Alois Gerig (CDU), der der RNZ kurz vor Weihnachten die frohe Botschaft verkünden konnte: Wie er aus gut informierten Kreisen erfahren habe, sei die Weiternutzung der Carl-Schurz-Kaserne nun amtlich.
Die Freude war Gerig gestern anzuhören: Den Tag der Standortentscheidung hatte er einst als "schwärzesten Tag" seiner politischen Laufbahn bezeichnet. Umso erleichterter zeigte sich der Abgeordnete nun über diese für die Region so wichtige Entscheidung pro Hardheim. Mit vielen Unterstützern habe er für die Carl-Schurz-Kaserne gekämpft.
Es habe eine Reihe guter Argumente für Hardheim gegeben, etwa die Investitionssumme von 30 Millionen Euro in den letzten Jahren, den Übungsplatz mit Schießanlage oder die gute Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung. Erst vor wenigen Wochen habe er mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen über eben diese Vorzüge gesprochen. Mit Erfolg, wie nun klar ist. Die Entscheidung muss wohlüberlegt gewesen sein, denn wer eine Standortschließung rückhängig macht, weckt Begehrlichkeiten.
Details über die weitere Nutzung der Kaserne sollen am heutigen Dienstag bekannt gegeben werden. Klar ist, dass die Liegenschaft für eine etwa 200 Soldaten zählende Unterstützungskompanie viel zu groß ist. Es könnte also gut sein, dass mit dieser Stationierung zunächst einmal die für Mitte 2017 vorgesehene Rückgabe der Kaserne an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gestoppt werden soll. Somit behält die Bundeswehr die Entscheidungsgewalt über den Standort.
Später könnten andere Einheiten hinzukommen, etwa das neue Panzerbataillon, über das immer wieder spekuliert wird. Auch Alois Gerg hofft, dass die Unterstützungskompanie nur der Einstieg in die langfristige Zukunft der Kaserne ist. Wahrlich, eine frohe Botschaft für Hardheim und die Region