BGB ist nun Unesco-Projektschule:
Das Buchener Burghardt-Gymnasium wurde in das weltweite Netzwerk aufgenommen. Das wird mit einem großen Schulfest am 25. und 26. Juli gefeiert.

Von Jochen Schwab
Buchen. Die Unesco ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Das Burghardt-Gymnasium Buchen (BGB) hat sich 2016 auf den Weg gemacht, eine der aktuell 300 Unesco-Projektschulen in Deutschland und Teil des Netzwerks von 11.500 Unesco-Projektschulen in 182 Ländern zu werden.
In einem dreistufigen Verfahren, das sich über insgesamt vier bis sechs Jahre erstreckt, wurde das BGB 2018 als "interessierte Schule" (Länderebene) aufgenommen. Im Jahr 2020 erreichte es die Stufe der "mitarbeitenden Schule" (nationale Ebene).

Vor wenigen Wochen traf die erfreuliche Nachricht aus der Unesco-Zentrale in Paris ein, dass das BGB endgültig in die Reihen der anerkannten Projektschulen aufgenommen wurde. Diese Aufnahme ist Auszeichnung und Verpflichtung zugleich. Das BGB wird damit Teil einer großen Familie, zu der unter anderem auch Welterbestätten gehören.
Das Unesco-Netzwerk eröffnet Schülern und Lehrkräften Möglichkeiten, die über den Schulalltag hinausreichen. Seit mittlerweile neun Jahren profitiert die Schulgemeinschaft des BGB vom Netzwerk der Projektschulen. Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer nahmen an Fortbildungen, Regionaltagungen und Schülerseminaren teil und konnten die dort gewonnenen Erfahrungen wieder in die Schule und ihren Alltag einbringen.
Mehrere Schülercamps brachten Schülerinnen und Schüler aller Schularten und Altersgruppen zusammen, um an verschiedenen Themen zu arbeiten. Auch das BGB war im vergangenen Jahr Gastgeber für ein solches Schülercamp zum Thema "Come together – rund um Buchen". Ein verbindendes Element über alle Schulen im deutschen Netzwerk sind Unesco-Projekttage, die alle zwei Jahre stattfinden.
Im vergangenen Jahr stand der Tag unter dem Motto "Für den Frieden #händereichen #brückenbauen", zwei Jahre zuvor wurden bei "Transformation konkret" positive Handlungsimpulse gesetzt und entsprechend angepackt.
Das BGB ist Kooperationspartner der ersten Stunde des Unesco-Geoparks Bergstraße-Odenwald. Seit 2004 wird der "Geopark-Geist" in die Schule hineingetragen, aber auch nach außen multipliziert.
Die Geopark-AG, die Geo-Projekttage in Klasse 5 sowie die Höhlenführerausbildung für die Eberstadter Tropfsteinhöhle, gepaart mit internationalen Kooperationen im Rahmen von Comenius und Erasmus+, sind nur ein paar Wegmarken dieser erfolgreichen, langjährigen Zusammenarbeit. Das BGB beherbergt somit einen enormen Erfahrungsschatz in der Geopark-Arbeit, den es nun wiederum selbst in das internationale Netzwerk einbringen kann.
Dieser Erfahrungsschatz setzt sich fort: Langjährige Auslandskontakte mit Frankreich, Ungarn, Polen, Spanien, den USA und Indien ermöglichen Schülern interkulturelles Lernen und das Erleben von "global citizenship".
Einen wichtigen Beitrag zur internationalen Verständigung leistet auch der Kontakt zu einer ukrainischen Unesco-Schule in Schytomyr, der seit 2022 besteht. Im kommenden Schuljahr sollen wieder Schüler aus der Ukraine am BGB zu Gast sein.
Dem Geist des Namensgebers Dr. Franz Burghardt verpflichtet, eröffnet das BGB zahlreiche Räume zur Stärkung sozialer Kompetenzen: die umfassende Arbeit der AMV, Eine-Welt-Projekte, Aktivitäten als Fairtrade-Schule, die breite Kooperation mit der Alois-Wißmann-Schule (SBBZ GENT), das Engagement der Sozialmentoren und Streitschlichter sind Beispiele für ein breites, wirkungsvolles soziales Handlungsfeld. Auch die besondere Ausrichtung des Sportprofils, bei dem Schüler als Übungsleiter in Vereinen aktiv werden, spiegeln den systematischen Ansatz wider, Schüler in Verantwortung zu bringen.
Auch die Verbindung von technischen und ethischen Fragestellungen, die in der Kursstufe im NwT-Unterricht und in der Schüleringenieur-Akademie an der Tagesordnung sind, kann das BGB vor dem Hintergrund globaler Probleme einer technologisierten Gesellschaft gewinnbringend in das Unesco-Netzwerk einbringen.
Ein ganz neues Projekt, das sich konkret mit Ressourcenschonung und der Frage der Ernährungssicherung einer wachsenden Weltbevölkerung auseinandersetzt, ist die BGB-Indoorfarm, die in diesem Jahr startet. Auch diese Expertise wird das BGB in das Netzwerk einbringen.
Mit der Neu- und Umgestaltung der Schule wurde ein sichtbares Zeichen geschaffen, gemeinsames Lernen zu ermöglichen und einen Ort der Begegnung zu schaffen, der zugleich als Motor für eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum fungiert.
Programm
Freitag, 25. Juli
> Ab 17 Uhr gibt es ein großes Wiedersehensfest, zu dem alle Jahrgänge willkommen sind. Abibands und Bandprojekte aus den Jahrgängen werden ab 20 Uhr im neuen BGB-Atrium auftreten und ein buntes musikalisches Programm auf die Beine stellen.
> Von 18 bis 21.30 Uhr gibt es Führungen durch das Schulhaus. Diese werden zu jeder vollen halbe Stunde angeboten. Um 19 Uhr wird es eine barrierefreie Führung geben. Der Treffpunkt ist jeweils vor dem Festzelt auf dem BGB-Parkplatz. Weitere Angebote sind ein Film mit dem Interview mit Betty Stegmüller (Schulsekretärin 1947 bis 1983), ein Film über die Neugestaltung der Schule und eine Präsentation zur Unesco-Projektschule.
Samstag, 26. Juli
> Um 9.30 Uhr findet im Atrium ein Festakt für geladene Gäste statt. Danach ist die gesamte Bevölkerung willkommen, die neu gestaltete Schule zu erkunden.
> Führungen gibt es von 13 bis 16 Uhr im Halbstundentakt und um 15 Uhr barrierefrei. Der Treffpunkt ist jeweils vor dem Festzelt.
> Von 12 bis 17 Uhr stellen Schüler in Ausstellungen, Aufführungen, Verkaufsständen und Mitmachstationen die vielfältigen Ergebnisse vorausgegangener Projekttage vor, die das bunte Leben an einer Unesco-Projektschule aufzeigen.
An beiden Tagen sorgen die Fördervereine des BGB mit einem reichhaltigen Angebot für das leibliche Wohl, bei dem für die ganze Familie etwas dabei ist.
Schwerpunkt bildet die Bewirtung im Festzelt auf dem Parkplatz, die freitags ab 17 Uhr startet.
Am Samstag geht der Festbetrieb von 11 bis 18 Uhr. Der Elternbeirat bietet Kaffee und Kuchen gegen eine Spende für den Verein der Freunde des BGB an. Der Verein für gesunde Ernährung verkauft Snacks in der Cafeteria in der Schule.