Das sind die Varianten für den Radschnellweg Mannheim-Wiesloch
Machbarkeitsstudie: Die Bürgerbeteiligung läuft bis Anfang Dezember.

Von Volker Knab
Region Schwetzingen. Für den geplanten Radschnellweg von Mannheim nach Wiesloch über Brühl, Schwetzingen und Oftersheim wird derzeit eine Machbarkeitsstudie erstellt. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung können Interessierte noch bis voraussichtlich Sonntag, 5. Dezember, ihre Meinung zu dem Vorhaben äußern und Vorschläge einbringen. In einer Online-Umfrage stellt der federführende Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) drei grobe Trassenvarianten mit jeweils kleinen Abweich-Routen vor. Die Teilnehmer können am Ende auch eigene Vorschläge einbringen. Radschnellwege sind qualitativ hochwertige, möglichst direkte und leistungsstarke Radverkehrsverbindungen zwischen Kommunen und Knotenpunkten. Ein solcher ist zum Beispiel der S-Bahnhof Wiesloch/Walldorf aufgrund der großen Unternehmen, die in der Nähe ihren Sitz haben. Der Bahnhof soll an den Radschnellweg von Mannheim nach Wiesloch angebunden werden.
Radschnellverbindungen sind mindestens fünf Kilometer lang, haben eine Breite von überwiegend vier Metern und müssen täglich von mindestens 2000 Radfahrenden genutzt werden. Erfüllt eine potenzielle Strecke diese Kriterien, stehen die Chancen gut, dass dort ein Radschnellweg entsteht. Befürworter der Verkehrswende hoffen, dass durch solche hochwertige Fahrradstraßen mehr Berufspendler aufs Rad umsteigen. Mit dem Bau von Radschnellwegen will die Politik die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schiene entlasten und Staus vermeiden. Die neuen Verbindungen sollen möglichst kreuzungsfrei sein. Für den Bau von Radschnellwegen kann man sowohl bestehende Strecken nutzen als auch neue Abschnitte einrichten.
Bei der Bürgerbeteiligung zum Radschnellweg Mannheim-Wiesloch können die Nutzer auf einer interaktiven Karte verschiedene mögliche Trassen miteinander vergleichen und bewerten. Die blaue Route (Variante 1) führt von Mannheim über Schwetzingen, Oftersheim, Sandhausen und dem dortigen S-Bahnhof nach Walldorf und dann weiter nach Wiesloch. Dort könnte der Radweg an die geplante Radschnellverbindung von Heidelberg nach Bruchsal andocken. Die rote Route (Variante 2) verläuft von Mannheim kommend durch Brühl südöstlich von der blauen und grünen Route. In Schwetzingen führt diese Route durch den Schälzig und in Oftersheim durch die Hardtwaldsiedlung. Anschließend verläuft die Trasse fast geradlinig entlang der B 291 nach Walldorf und weiter nach Wiesloch.
Die grüne Route (Variante 3) nimmt von Mannheim kommend fast denselben Verlauf wie die blaue Route. Die Trasse führt durch Schwetzingen nach Oftersheim, knickt dann aber scharf südlich ab und nimmt über die Hardtwaldsiedlung den Weg durch den Wald nach Walldorf und Wiesloch. Der S-Bahnhof Wiesloch/Walldorf wird von allen Trassenvarianten bedient. Im Norden endet die rote Route im Mannheimer Stadtteil Neckarau. Die grüne und die blaue Route führen weiter in die Stadtmitte. Die interaktive Karte funktioniert je nach Internetverbindung mehr oder weniger gut. Abgesehen davon fehlen jedoch wichtige Informationen zu den einzelnen Trassenvarianten. Die grüne Route führt beispielsweise schnurgerade von Oftersheim entlang der B 291 nach Walldorf. Dabei ist unklar, ob der bestehende Radweg ausgebaut oder ein neuer Schnellweg durch den Wald gebaut werden soll. Und welche Variante würde wie viel kosten? Die gezeigten Grafiken geben darauf keine Antwort. Bedauerlicherweise fehlen auch Informationen darüber, welche Eingriffe in die Umwelt die Varianten erfordern würden. Wer an der Umfrage teilnehmen möchte, sollte dafür ein wenig Zeit mitbringen. Die braucht man, um sich auf der Karte zurechtzufinden und ein Bild von den möglichen Trassenverläufen zu machen.
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Info: Die Umfrage ist über folgenden Link erreichbar: www.RadschnellwegVRRN.rt-verkehr.de



