Wiesloch

Radschnellweg nach Heidelberg finden alle gut

Auf Antrag der Grünen beschließt Wieslochs Gemeinderat, die Planungen voranzutreiben

06.11.2019 UPDATE: 07.11.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Foto: RNZ-Repro

Wiesloch. (hds) Schnell, sicher und vor allem umweltfreundlich soll man künftig auf dem geplanten Radschnellweg zwischen Heidelberg und Wiesloch unterwegs sein können. In dieser Zielsetzung war sich der Gemeinderat einig. In der jüngsten Sitzung sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, die weitere Planung voranzutreiben und die entsprechenden Haushaltsmittel dafür für das kommende Jahr einzuplanen. Vorgelegt wurde in der Sitzung zudem eine Machbarkeitsstudie, die verschiedene Trassenvorschläge zum Inhalt hat. Wie Dominik Königshaus vom beauftragten Verkehrsplanungsbüro ausführte, hat sich bei den Untersuchungen eine "Vorzugstrasse" ergeben, die hauptsächlich entlang der Bahnlinie führen würde.

Initiiert wurde das jetzt auf den Weg gebrachte Vorgehen durch einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen. "Die Machbarkeitsstudie, die seit Mitte des Jahres vorliegt, kommt zu dem erfreulichen Ergebnis, dass erhebliche Verkehrsströme mit für die Stadt überschaubaren Kosten aufs Fahrrad verlagert werden können", so der Fraktionsvorsitzende Dr. Gerhard Veits. Mit der Radschnellwegverbindung könnten künftig, so Veits, viele Pendler auf das Auto verzichten. "Wir sollten das jetzt anstoßen und auf eine zeitnahe Realisierung hinwirken", ergänzte er. Im Rahmen des Mobilitätspakts Wiesloch/Walldorf solle eine gemeinsame Planung gestartet werden.

Die Kosten für die favorisierte Trasse werden sich laut Könighaus auf etwas mehr als sechs Millionen Euro belaufen, grundsätzlich würde der Bund davon 70 Prozent übernehmen, hinzu komme ein Zuschuss des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 15 Prozent. Wie der Gemeinderat jetzt beschloss, werden im kommenden Jahr von der Stadt Wiesloch in der Investitionsliste für die Planung Haushaltsmittel in Höhe von 12.000 Euro zur Verfügung gestellt, hinzu kommt eine mögliche Förderung in Höhe von 9000 Euro. Für den eigentlichen Bau der Radschnellverbindung ist dann nochmals eine erste Rate von 40.000 Euro vorgesehen.

Damit jedoch Gelder von Bund und Land fließen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Nach den Ausführungen von Dominik Könighaus müssen eine hohe Oberflächenqualität des Radwegs garantiert werden, eine Trennung zu Fußgängerwegen vorhanden sein und die Strecke selbst möglichst kreuzungsfrei angelegt werden. Hinzu kommt, dass täglich "2000 Bewegungen mit dem Fahrrad" auf einer solchen Strecke garantiert sein müssen. "Dies ist allerdings nur ein Richtwert" so Könighaus. In ersten Schritten werde man Wege prüfen, die heute bereits als Fahrradwege genutzt würden, um dann in weiteren Schritten deren Ausbau gemäß den Anforderungsprofilen in Angriff zu nehmen.

Konkret würde die Strecke, die man jetzt ins Auge gefasst hat, von Heidelberg bis zum Bahnhof Wiesloch-Walldorf führen und dann weiter bis Frauenweiler. Im Vorfeld müssten jetzt, so Könighaus, zunächst Gespräche mit Grundstückseigentümern und Landwirten geführt werden, um abschnittsweise vorzugehen. "Der Ball liegt jetzt bei uns", merkte Veits an. "Wir sind dafür, aber natürlich muss die Finanzierung, also die Zusage der Förderung, sicher sein", sagte Richard Ziehensack (SPD).

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Der Radschnellweg soll in seiner ursprünglichen Konzeption bis nach Bruchsal führen. "Vordringlich erscheint uns nach den vorliegenden Zahlen jedoch im ersten Schritt, die Verbindung von Heidelberg nach Wiesloch zu verwirklichen, hier haben wir das größte Potenzial an Radfahrern", betonte Könighaus. In dem jetzt von der Verwaltung vorgelegten Antrag sind konkret die Kosten für den Wieslocher Abschnitt aufgeführt, die auf Berechnungen des Planungsbüros beruhen. Demnach sind Nettobaukosten in Höhe von 500.000 Euro errechnet worden, davon würden im Idealfall 87,5 Prozent gefördert werden. "Die Umsetzung wird uns nur möglich sein, wenn all diese Zuschüsse auch fließen", sagte OB Dirk Elkemann.

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