Leeres Heidelberger Airfield

Imbissbuden-Verkäuferin hat nicht viel zu tun

Auch neue Angebote locken nur wenige Besucher an. Bogenschießen, Sitzgelegenheiten und zumindest etwas Schatten gibt es nun.

01.08.2022 UPDATE: 01.08.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Am Wochenende zuvor hatte Ina Eggers im Imbisswagen vier Bratwürste und eine Portion Pommes verkauft. An diesem war es nicht viel mehr. Foto: Rothe

Von Karla Sommer

Heidelberg. Stadt und Sportkreis haben nachgebessert. Auf dem Airfield zwischen Kirchheim, Pfaffengrund und Bahnstadt spenden mittlerweile zwei kleine Pavillons etwas Schatten. Auch wurden zwei Tore zum Fußballspielen aufgestellt, und man kann mit Gummipfeilen Bogenschießen auf zwei Scheiben. Dennoch – vermutlich auch wegen des für Sport wieder ungeeignet heißen Wetters – kamen erneut nur wenige Besucher. Die Resonanz war kaum größer als am ersten – ebenfalls schwach besuchten – Öffnungswochenende, wie auch die Sicherheitsleute, die von 10 bis 18 Uhr vor Ort waren, bestätigten: "Es war sehr wenig los", so die Auskunft am Samstag vor Torschluss.

So hatte auch Ina Eggers von den Heidelberger Diensten in ihrer Imbissbude nicht viel zu tun. Sie konnte sich deshalb umso mehr Gedanken machen, wie man das Airfield weiter beleben könnte. Neben den fünf Tagen im August, an denen das Büro "Junges Heidelberg" einige Ideen verwirklichen wird, kann sie sich – als Privatperson, wie sie betont – viele Möglichkeiten für die kommenden Wochenenden vorstellen.

Nachdem sie eine Woche vorher "nur vier Bratwürste und eine Portion Pommes" verkauft hatte, sprudelt es nur so aus ihr heraus: "Warum gibt es hier keinen Eiswagen, kein Kaffee und Kuchen und kein Karussell?", fragt sie. "Warum kann man nicht mehr für das Airfield werben – mit Plakaten auf den Straßen oder Flyern in den Schulen? Und warum gibt es hier keine Behelfshaltestelle?"

Zudem fehlt ihr einiges vor Ort: "Man könnte doch eine Kleinkunstbühne installieren oder die Feuerwehr herholen." Die könnte für Informationen, Spaß und auch für willkommene Abkühlung sorgen. Man könnte außerdem den Flohmarkt vom Messplatz oder einen ganz neuen aufs Airfield holen. Dann wäre wenigstens was los. "Für die Jugend ist das hier eigentlich ein Paradies", stellt sie fest und bedauert, dass keine Erste Hilfe am Pumptrack angeboten wird, denn Unfälle hat es schon gegeben – wenn auch nur leichte.

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Der Pumptrack ist immer noch der größte Anziehungspunkt auf dem Areal. Er ist jedoch nicht für jeden und jede gleichermaßen gut zu befahren. So haben sich die Geschwister Edwin (7) und Helmer (5) nach einigen Versuchen lieber ans Bogenschießen gemacht – gemeinsam mit Vater Kai Beckweth. "Ich finde es gut, dass jetzt neue Angebote dazu gekommen sind", so der Bahnstädter. "Ein bisschen mehr könnte es aber trotzdem sein."

Insgesamt kamen nicht viele Menschen auf das Airfield. Die, die kamen, waren vor allem beim Pumptrack oder beim Bogenschießen zu finden. Foto: Philipp Rothe

Am Sonntagvormittag tummelten sich immer mal wieder Familien auf dem Pumptrack und beim Bogenschießen. Jedoch hielt sich insgesamt die Resonanz auch an diesem Tag in Grenzen. Auch Ralph Fülop vom Sportkreis bestätigt gegenüber der RNZ, dass die Resonanz zu wünschen übrig lässt. Bei seinem Besuch seien zwar einige Menschen bei Pumptrack und Bogenschießen gewesen. Aber: "Darüber hinaus war nichts." Entsprechend sorgt der Sportkreis nun für mehr Angebote: Schon am Dienstag soll eine Fuhre Sand kommen für einen kleinen "Strandbereich". Und auch die anderen Aktivitäten sollen wachsen, so Fülop. Er würde sich aber mehr Aktivität von Seiten der Stadt wünschen – zum Beispiel, dass jemand vor Ort ist und die Besucher nach ihren Ideen befragt. Und trotz des immer noch geringen Andrangs zieht er ein optimistisches Fazit nach dem dritten Airfield-Wochenende: "Es wächst, wir sind zufrieden."

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