Bis zwei Uhr nachts soll die Neckarwiese beleuchtet werden
Bürgermeister Wolfgang Erichson stellte Details im Bezirksbeirat vor – Auftrag ist erteilt – Stromkosten liegen bei weniger als 250 Euro pro Jahr

Junge Leute im Dunkeln auf der Neckarwiese: Das wird es bald nicht mehr geben - zumindest für vier Wochen. Foto: Rothe
Heidelberg. (tt) Die Neckarwiese soll sicherer werden. Dafür sollen im Sommer nicht nur mehr Polizeibeamte und mehr Kräfte des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) eingesetzt werden, auch die Beleuchtung soll verbessert werden, damit die Einsatzkräfte besser eingreifen können. Bereits im Februar hatte Bürgermeister Wolfgang Erichson (Grüne) ein neues Beleuchtungskonzept angekündigt, um die steigende Aggression sowie den - insbesondere alkoholbedingten - Lärm und die Gewaltbereitschaft in den Griff zu bekommen. Jetzt hat die Stadt die Stadtwerke beauftragt, die neuen Lichtmasten zu installieren.
"Es wird neun neue Lichtpunkte zwischen Theodor-Heuss-Brücke und DLRG-Station geben", berichtete der Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, Bernd Köster, im Bezirksbeirat Neuenheim. Die neuen Masten seien mit acht Metern höher als die zwei bislang vorhandenen. Damit könne die teilweise 40 Meter breite Neckarwiese mit jeweils zwei Leuchten pro Mast ausgeleuchtet werden. Die neuen LED-Leuchten strahlen rund 25 Meter weit. Weil die Strahler aber nach unten leuchteten, würden sie am gegenüberliegenden Ufer niemanden blenden: "Das haben wir mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, der Wasserschutzpolizei und der Polizei ausprobiert", erklärte Köster.
Sobald die Lampen installiert sind, ist ein vierwöchiger Dauertest geplant: Vom Einbruch der Dunkelheit an bis maximal zwei Uhr nachts sollen die Lampen dann angeschaltet bleiben. "In der Probephase wollen wir wissen: Was passiert, wenn die Beleuchtung in Betrieb geht?", erklärte Erichson. Zwei Szenarien seien denkbar: "Entweder finden die Leute das helle Licht so unangenehm, dass sie nach Hause gehen, wenn es angeht. Oder die Menschen fühlen sich dadurch angezogen, weil sie sich sicherer fühlen", so Erichson. Nach dem Dauertest soll die Beleuchtung nur noch situativ eingesetzt werden, also in den Fällen, in denen Polizei oder Kommunaler Ordnungsdienst im Einsatz sind. "Es ist nicht geplant, die Neckarwiese dauerhaft auszuleuchten", versicherte Köster.
Je nachdem, wie die Lampen eingesetzt werden, verbrauchen sie zwischen 20 und 60 Watt, erklärte Ellen Frings, Pressesprecherin der Stadtwerke, auf RNZ-Anfrage. Durch die LED-Technik verbrauchten sie wenig Strom. Für alle Leuchten zusammen rechnen die Stadtwerke mit Stromkosten von unter 250 Euro im Jahr. "Die Betriebskosten pro Leuchte liegen bei zwölf bis 15 Euro pro Monat", sagte Frings.
"Auch die bunte Beleuchtung unter der Heuss-Brücke wird abgeschaltet und durch sehr helles, kaltes LED-Licht ersetzt", sagte Köster. Er rechne damit, dass sich mit der Umstellung niemand mehr länger unter der Brücke aufhalten wolle: "Das ist wie ein technischer Platzverweis", so Köster.