Ein neues Haus für die Jugend
Gemeinderat gab grünes Licht - Vorbildliche Bürgerbeteiligung

Rathaus Heidelberg. Foto: Reinhard Lask
Heidelberg. (ani) Die Bürgerbeteiligung lief vorbildlich, die Ideen waren großartig, der Siegerentwurf ist unverwechselbar. Da der Gemeinderat am Donnerstag nun auch noch einstimmig grünes Licht gegeben hat, kann es endlich losgehen: der Neubau des Hauses der Jugend an der Römerstraße.
Vor ziemlich genau einem Jahr stellten die Stadt und die Mitarbeiter des Hauses der Jugend den Siegerentwurf des Architektenbüros Murr aus dem bayrischen Dießen am Ammersee vor. Vorausgegangen war ein Beteiligungsprozess, der für alle ein Novum war: 120 Jugendliche brachten über drei Monate hinweg ihre Ideen via WhatsApp ein. Einige ihrer Anregungen sind tatsächlich auch in den Siegerentwurf eingeflossen, schließlich war der Forderungskatalog der Jugendlichen zentraler Bestandteil des Architektenwettbewerbs.
Das Sieger-Büro sieht im nördlichen Bereich des Grundstücks einen Neubau in Hybridbauweise aus einer Mischkonstruktion von Holz und Beton vor. Die Freiflächen im Süden bleiben bestehen, ebenso wie ein Großteil des Baumbestandes. Im Keller des Neubaus werden Bandproberäume und eine Disco Platz finden. Im Erdgeschoss ist fast über die ganze Längsseite des Gebäudes ein großer Flur sowie ein überdachter Eingangsbereich vorgesehen.
Ein Teilbereich wird als Café genutzt. Die gesamte Nutzung im Erd- und Obergeschoss ist U-förmig um einen Mehrzweckraum herum angeordnet. Im Obergeschoss stehen weitere Räume mit unterschiedlicher Nutzung zur Verfügung, etwa ein Tanzraum mit großer Fensterfläche, Umkleiden, Werkräume, Büros und Seminarräume.
Baustart soll im September 2019 sein. Kosten: rund 7,6 Millionen Euro. Im Juli wird in der Römerstraße 87 ein Abschiedsfest gefeiert. Für die Zeit des Neubaus ziehen die Gruppen in "Exilunterkünfte" im gesamten Stadtgebiet. Voraussichtlich Ende Dezember 2020 soll alles fertig sein.