Klimaziel 2023

SAP-Kioske werden komplett plastikfrei

Der Softwarekonzern startet in Walldorf ein Pilotprojekt mit Catering-Unternehmen Aramark. Glasflaschen und lose Süßwaren sollen das Sortiment bestimmen.

19.04.2021 UPDATE: 20.04.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Mehrweg oder gar nicht verpackt: Die SAP setzt jetzt bei ihren Kiosken in Walldorf auf neue Konzepte. Foto: SAP

Von Matthias Kros

Walldorf. Das Catering-Unternehmen Aramark (Neu-Isenburg) wird in den SAP Snackbars "Bits & Bites" in Walldorf künftig einen komplett plastikfreien Kiosk anbieten. Das geplante Pilotprojekt bei dem Softwarekonzern sei unter Berücksichtigung der SAP-Nachhaltigkeitsziele ins Leben gerufen worden und erstrecke sich von alternativen Produkten und Verpackungen bis hin zu neu überdachten Abläufen hinter den Kulissen, teilte das Unternehmen in Neu-Isenburg mit. Dazu gehörten Getränke in Glasflaschen, eine Bar mit losen Süßwaren und Nüssen sowie plastikfreie Produkte aus eigener Herstellung, beispielsweise Bruchschokolade oder Energy-Balls. Aramark ist mit rund 9400 Mitarbeitern nach eigenen Angaben das zweitgrößte Catering-Unternehmen in Deutschland und betreut etwa 500 Kunden.

"Gerade im Bereich Süßwaren sind viele Produkte in Plastik verpackt, aber auch Brötchentüten oder PET-Flaschen sorgen für enorm viel Müll", sagte Christian Scheib, Operations Manager bei Aramark in Walldorf. Mit dem plastikfreien Kiosk werde man daher einen wichtigen Schritt gehen. Dafür habe man sich auch auf die Suche nach Lieferanten gemacht, die nachhaltige Produkte herstellten, darunter Schokoladenriegel, Kaugummis, Eis, Marmeladen oder Aufstriche.

Die SAP hatte bereits 2019 ihre globale Umweltrichtlinie aktualisiert und darin auch festgeschrieben, Einwegprodukte aus Plastik nach und nach abzuschaffen – und zwar in allen Büros und bei sämtlichen Veranstaltungen. Dafür kündigte der Softwarekonzern auch Kooperationen mit entsprechenden Lieferanten an. "SAP hat eine Initiative mit dem Namen ’Beyond Single-Use Plastics’ geschaffen, mit dem Ziel, Alternativen zu Einwegplastik bei SAP zu identifizieren, sowie das Bewusstsein für das weltweite Plastikproblem sowohl intern als auch extern zu schärfen", erklärte ein Unternehmenssprecher in Walldorf. Im Rahmen dieser Initiative sei auch das aktuelle Kiosk-Projekt zu sehen.

SAP möchte bis Ende 2023 im eigenen Geschäftsbetrieb klimaneutral sein. Ursprünglich hatte sich das Unternehmen 2025 als Ziel gesetzt, durch die Coronakrise konnte SAP die Treibhausgas-Emissionen jedoch stärker als geplant reduzieren. Hauptgrund ist, dass die eigenen Mitarbeiter vermehrt im Homeoffice arbeiten und weniger pendeln beziehungsweise reisen. Damit ist SAP nicht alleine. Große Tech-Konzerne wie Amazon, Apple, Google, Facebook oder Microsoft haben sich ähnliche Ziele gesteckt. Vorreiter ist Google: Der Internet-Konzern arbeitet bereits nach eigenen Angaben seit 2007 CO2-neutral. SAP-Vorstandssprecher Christian Klein ist überzeugt, dass Verbraucher heute nicht nur auf den Preis und die Qualität eines Produkts achten, sondern auch auf die Nachhaltigkeit einer Marke. "Zugleich haben wir die Verantwortung, mit gutem Beispiel voranzugehen", sagte er.

Auch interessant
Walldorf/Ludwigshafen: Warum SAP und BASF bei der Zulassung von Teslas zögern
Walldorf: SAP und Telekom sollen EU-Technik für Covid-Reisezertifikat bauen
Walldorf: Gehalts-Nachschlag für SAP-Vorstände (Update)
SAP: Gewerkschaft attackiert SAP-Personalchef
Walldorf: SAP kommt gut in Schwung (Update)
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.