Heilbronner Buga und Neckarbogen

Energiekonzept für 1,3 Millionen Euro beschlossen

Auch für E-Mobilität – 180 multifunktionale Lichtstelen lassen das Areal leuchten

28.05.2018 UPDATE: 29.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Robert Mayer, der bedeutendste Sohn Heilbronns und hier vor dem Rathaus augenfällig ins Licht gerückt, hätte wohl seine Freude am geplanten Beleuchtungskonzept zur Bundesgartenschau 2019 gehabt. Foto: Armin Guzy

Von Brigitte Fritz-Kador

Heilbronn. Eine der Chance, die der neue Stadtteil Neckarbogen und die Buga 2019 bieten, besteht in einer Infrastruktur nach neuesten Maßstäben und Erfordernissen - auch in der Energieversorgung. Was in der verkehrlichen Erschließung nur teilweise gelungen ist, manches von dem Mobilitätskonzept ist noch letztes Jahrhundert, in die E-Mobilität wird aber nun doch zukunftsweisend investiert.

Die ZEAG Energie AG rüstet den Neckarbogen mit einer vernetzten, digitalen Infrastruktur aus, mit einer Beleuchtungs-, Mobilitäts-, Glasfaser- und WLAN-Infrastruktur im Wert von rund 1,3 Millionen Euro.

Eine Ausschreibung hat es für diesen satten Auftrag nicht gegeben; Stadt und ZEAG haben eine Grundvereinbarung, auf dieser Basis war eine Ausschreibung nicht zwingend. Ein wesentlicher Anteil der Kosten für die Buga beziehungsweise den Neckarbogen werden aus dem satten Finanzpolster gedeckt, das die Stadt im Jahr 2002 anlegen konnte: durch den Verkauf der Aktien der ZEAG-Tochter an die EnBW. Die damals erzielten 178 Millionen Euro sollten dem Schuldenabbau und für Zukunftsinvestitionen dienen.

Wenn im April 2019 die Bundesgartenschau eröffnet wird, sollen nicht nur die dann fertiggestellten und bezogenen Wohnungen für zunächst etwa 800 Bewohner, sondern auch die Pavillons, die Anlagen, das gesamte Gartengelände im besten Licht erscheinen. Dies bringe große Herausforderungen an die Versorgungsinfrastruktur mit sich, heißt es vonseiten der ZEAG: Eine Beleuchtung, mit der auch Eventbeleuchtungen realisiert werden können, glasfaserbasiertes WLAN und eine leistungsfähige Lade-Infrastruktur für die E-Mobilität.

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Jetzt steht eine etwa zehnmonatige Bauzeit an, angefangen bei Kabelverlegungen und Trafostationen, sowie der Aufbau und die Integration von Glasfaserverbindungen in die Straßenbeleuchtung. Rund 180 multifunktionale Lichtstelen werden viele Funktionen in sich vereinen, Licht bringen und WLAN-Funktionen erfüllen, und sie können mit der Lade-Infrastruktur für E-Mobilität oder umfangreiche Umweltsensorik nachgerüstet werden.

Da der Neckarbogen zur Buga-Zeit schon bewohnt ist und dieser auch nicht über Nacht geschlossen sein wird, kommt der Beleuchtung eine entsprechende, auch gestaltende Rolle zu. Im Vorfeld der Buga war viel vom "Energiestandort" Heilbronn die Rede, in letzter Zeit eher weniger. Dabei wäre das ein Riesenpfund, mit dem die Stadt wuchern könnte.

Zu ihrem größten Sohn Robert Mayer, dessen Erkenntnisse am Anfang der allumfassenden gegenwärtigen Bedeutung von Energie standen, kommt noch eine Reihe weiterer Pioniertaten von historischer Bedeutung hinzu.

Am 16. Januar 1892 beleuchteten weltweit die ersten, von außerhalb mit Drehstrom versorgten Bogenlichtlampen die Bahnhofstraße, nachdem im Jahr zuvor die weltweit erste Drehstromübertragung durch das Elektrizitätswerk Heilbronn von Lauffen am Neckar nach Frankfurt am Main zur Elektrotechnischen Ausstellung 1891 geglückt war. Der damals für die Übertragung eingesetzte Generator steht heute allerdings im Deutschen Museum in München.

Und nicht zu vergessen: Die Bedeutung von Energie, aus Leben und Werk von Joseph Beuys nicht wegzudenken, erkannte er in Heilbronn: Im Bahnhof als Kriegsgefangener festgesetzt, legte er den Hauptschalter um - in der absoluten Dunkelheit konnte er sich befreien. Den Buga-Machern könnten da noch einige weitere Lichter aufgehen.

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