Familienkonzern aus Schwanau

Herrenknecht-Chef kassierte öffentliche Blumenkübel ein

Martin Herrenknecht störten die Behälter im öffentlichen Raum, weshalb er sie einfach selbst entfernte.

16.10.2025 UPDATE: 16.10.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden
Für „das Gemeinwohl“ ließ Herrenknecht – hier die Firmenzentrale – die Kübel entfernen. F.: dpa

Schwanau. (lsw) Wirbel um Blumenkübel im badischen Schwanau: Der Familienkonzern Herrenknecht hat bestätigt, dass sein Gründer Martin Herrenknecht mehrere Pflanzenbehälter von einer öffentlichen Straße entfernen ließ. Wegen der großen Kübel in einer Tempo-30-Zone der Gemeinde kam es nach Martin Herrenknechts Auffassung zu unübersichtlichen Situationen und potenziellen Gefährdungen.

Wie ein Sprecher der Herrenknecht AG auf Anfrage mitteilte, gelte dies insbesondere für größere Fahrzeuge, Stoßzeiten des Schichtbetriebs in dem Unternehmen und Nebel-Wetterlagen. "Ein Teil der Blumenkübel steht jetzt auf dem Gelände der Herrenknecht AG", berichtete der Sprecher. Wie viele Behälter von der Straße auf das Firmenareal gebracht wurden, blieb zunächst offen.

Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, wurde der Vorfall in Schwanau zunächst als Vorkommnis registriert. "Da aber die Wegnahme von Gegenständen im mutmaßlich nicht geringfügigen Bereich in Rede steht und laut einer Presseberichterstattung der Vorwurf des ,Diebstahls’ geäußert worden sein soll, ist die Staatsanwaltschaft hiervon in Kenntnis gesetzt worden", berichtete ein Sprecher.

"Wo es Herausforderungen gibt, bin ich dafür, sie direkt anzupacken und pragmatische Lösungen zu finden", sagte der 83-jährige Vorstandschef laut Unternehmen. "Selbstverständlich immer mit Blick auf das Gemeinwohl. Das sehe ich als meine unternehmerische Verantwortung." Es werde mit der Gemeinde im Ortenaukreis, dem Landratsamt und der Polizei gesprochen, um die Lage sachlich zu klären, fügte Martin Herrenknecht hinzu. Er respektiere Zuständigkeiten und Entscheidungswege der kommunalen Gremien. Bürgermeister Marco Gutmann war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Wie das Unternehmen weiter mitteilte, unterstützt der Firmenchef das Einführen von Tempo-30-Zonen. An der betreffenden Stelle in Schwanau habe er jedoch einen Einwand: "Die praktische Umsetzung der Verkehrsberuhigung muss aus Sicht von Dr.-Ing. E.h. Martin Herrenknecht verbessert werden, anstelle von mit Beton gefüllten Kübeln, die wegen der viel zu kleinen Katzenaugen nicht sichtbar sind", teilte der Unternehmenssprecher mit.

Die Pflanzenkübel wurden laut einem Bericht der "Badischen Zeitung" in der vergangenen Woche von einer Straße im Schwanauer Ortsteil Allmannsweier entfernt. Dort waren dem Blatt zufolge rund 20 dieser Behälter aufgestellt. Sie sollten dort den Verkehr beruhigen und Parkbuchten besser sichtbar machen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.