Hintergrund - Mit Termin oder ohne?

Öffnungspraxis im Einzelhandel ist noch nicht ganz klar

05.03.2021 UPDATE: 05.03.2021 19:40 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden

Weinheim. (web) Es wird sich erst im Verlauf des Wochenendes entscheiden: Während bei Blumenläden und in Buchhandlungen ein Hygienekonzept ausreicht, herrscht beim übrigen Einzelhandel (Stand Freitagabend) noch keine vollständige Klarheit darüber, ob Kunden vor ihrem Besuch einen Termin vereinbaren müssen. Weder die Sprecher der Stadt Weinheim und des Rhein-Neckar-Kreises, noch der Landtagsabgeordnete, parlamentarische Geschäftsführer und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Uli Sckerl, konnten eine sichere Auskunft geben. Denn letztlich hängt vieles von der nächsten Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ab, und die lag zuletzt noch nicht vor.

> Was auf jeden Fall geht: Buchhandlungen und Blumenläden dürfen von Montag an inzidenzunabhängig öffnen. Sie müssen Hygieneauflagen einhalten und dafür sorgen, dass bei kleineren Geschäften nur ein Kunde auf zehn Quadratmeter Fläche kommt (rein rechnerisch, versteht sich). In anderen Branchen wird in jedem Fall ein Besuch der Geschäfte nach vorheriger Anmeldung möglich sein ("Click and Meet").

> Was möglich ist, wenn die Infektionszahlen niedrig bleiben: Bereits seit Tagen weist der Rhein-Neckar-Kreis ein moderates Infektionsgeschehen aus, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt unter 50, die nächtliche Ausgangssperre ist bereits aufgehoben worden. Wenn es übers Wochenende bei Werten von unter 50 bleibt und sich die politisch-juristische Bewertung der Bund-Länder-Konferenz von Mittwoch nicht diametral ändert, müsste es auch möglich sein, den übrigen Einzelhandel ohne Termin-Bindung zu öffnen (natürlich unter Hygieneauflagen). Aber: Definitiv sicher ist es nicht.

> Welche Rolle die Nachbarkreise spielen: Laut Sckerls Erkenntnissen gelten die Grenzwerte "kreisscharf". Das heißt, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg erst mal ebenso wenig eine Rolle spielt wie die Werte in den Nachbarkreisen.

> Warum die Fakten so spät kommen: Auch Sckerl ist alles andere als glücklich darüber, dass es bis ins Wochenende hinein dauert, ehe definitiv klar wird, was Sache ist. Ein Hintergrund ist wohl, dass Bund und Länder den betroffenen "dritten" Öffnungsschritt um eine Woche vorgezogen haben, weil der Druck entsprechend hoch war. Sckerl geht aber davon aus, dass die Kunden bis Montag wissen, ob sie ihre Lieblingsgeschäfte mit oder ohne Termin besuchen können. Nach Angaben eines Sprechers des Rhein-Neckar-Kreises bleibt auch noch abzuwarten, ob die ausstehende Landesverordnung noch in kommunale Allgemeinverfügungen umgesetzt werden muss. rnz.