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Mit dem Sport nicht übertreiben

Window-Effekt schwächt kurzfristig das Immunsystem

29.04.2020 UPDATE: 30.04.2020 06:00 Uhr 47 Sekunden

tmn. Sport stärkt das Immunsystem, zumindest auf lange Sicht. Besonders intensives Training hat aber auch eine andere, nämlich eine negative Seite: Denn unmittelbar nach dem Training ist das Immunsystem erst einmal geschwächt, was zur Folge hat, dass die Anfälligkeit für Infekte steigt. Experten sprechen dabei vom sogenannten Window-Effekt – gemeint ist ein Fenster der Anfälligkeit, das sich nach dem Training kurzfristig öffnet.

In Zeiten der Corona-Pandemie ist dieser Window-Effekt besonders gefährlich. Andererseits ist es gerade für Ältere und andere Risikopatienten wichtig, das Immunsystem zu stärken. Was also tun? Prof. Ingo Froböse, Leiter des Instituts für Bewegungstherapie an der Deutschen Sporthochschule Köln, empfiehlt: Weiter Ausdauersport machen, es aber nicht übertreiben.

Doch wie viel ist zu viel? Das lässt sich zum Glück leicht herausfinden: Genau richtig ist die Belastung dann, wenn sich Freizeitsportler zum Beispiel beim Laufen noch gut mit einem Trainingspartner unterhalten können.

Grundsätzlich empfiehlt Ingo Froböse vier bis fünf Übungseinheiten mit einer jeweiligen Länge von 30 bis 45 Minuten pro Woche. Klassische Ausdauersportarten wie Laufen, Walken oder Radfahren sind dabei die beste Wahl – und auch in Zeiten einer Kontaktsperre möglich. Es gibt jedoch auch Alternativen, die sich sogar im eigenen Garten oder Wohnzimmer machen lassen: Hampelmänner oder Seilspringen zum Beispiel.