Hintergrund Stippel Höß Mannheim

06.02.2020 UPDATE: 06.02.2020 20:15 Uhr 34 Sekunden
„Wir sind beide zerschellt. Zerschellt an diese Monstrosität“: Rainer Höß (r., mit Gerald Sander) erinnert sich an seinen ersten Besuch in Auschwitz. Foto: Markus Proßwitz

Die Großeltern

> Sophie Stippel kam als Sophie Greiner 1892 in Mannheim zur Welt. Nach dem Schulabschluss arbeitete sie in der elterlichen Metzgerei. Dort könnte sie auch auf den achteinhalb Jahre jüngeren Rudolf Höß getroffen sein. Sophie heiratete 1912 den Ingenieur Friedrich Stippel. Als ihre zweite Tochter 1929 mit acht Jahren an einer Meningitis stirbt, wendet sie sich den Zeugen Jehovas zu. 1936 wird sie erstmals verhaftet. Ab 1938 ist sie in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert, am 26. März 1942 kommt sie als Gefangene Nr. 619 in Auschwitz an und in Höß’ Haushalt. Sie stirbt 1985 im Alter von 93 Jahren in Weinheim.

> Rudolf Höß wurde 1901 in Baden-Baden geboren. Als Vierjähriger kam er nach Mannheim. In die NSDAP trat er 1922 ein. Karriere machte er bei der SS. 1940 wurde er als Lagerkommandant ins KZ Auschwitz versetzt, wo er das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau aufbaute und den Massenmord organisierte. Verhaftet wurde er 1946. In Warschau wurde er verurteilt und am 16. April 1947 in Auschwitz hingerichtet. sös