Hintergrund Kommunaler Ordnungsdienst HD

25.11.2018 UPDATE: 25.11.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

Zehn Jahre gibt es nun den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) in Heidelberg. Bestand er am Anfang nur aus zwei Personen ist er inzwischen auf 20 Mitarbeiter angewachsen, drei weitere sollen im nächsten Jahr folgen. Für Oberbürgermeister Eckart Würzner ist es ein Erfolgsmodell, bei einer kleinen Feierstunde im Neuen Sitzungssaal des Rathauses bedankte er sich bei den Mitarbeitern für ihren Einsatz: "Sie haben viel Fingerspitzengefühl, sorgen für Ordnung, bewahren dabei auch die nötige Ruhe."

Auch Polizeipräsident Thomas Köber lobte die Arbeitsteilung zwischen KOD und Polizei. "Wir sind an der gleichen Front unterwegs, haben aber unterschiedliche Zuständigkeiten." Bei 15.000 Einsätzen nach Notrufen im letzten Jahr könne das Polizeirevier Mitte leider nicht mehr allen Ordnungsstörungen nachgehen. Dafür fehlten ihm die Kapazitäten.

"Für uns war das damals Neuland", erinnert sich Ordnungsbürgermeister Wolfgang Erichson an die Anfänge des KOD: "Wir haben Sie auf die Straße geschickt und mussten schauen, was passiert." Die Stadt habe aber ab 2008 eine Abteilung geschaffen, die andere Städte wie Freiburg jetzt erst mühsam aufbauen müssen.

Alle Mitarbeiter des KOD müssen ein dreistufiges Auswahlverfahren durchlaufen - mit Gesprächen, Sporteignungstest und Rollenspielen. Nach einer sechsmonatigen Schulung gibt es fünf Abschlussprüfungen und danach auch immer wieder Seminare in Psychologie, Selbstverteidigung und andere. Es ist ein Auswahlverfahren, das nicht jeder schafft. 99 Bewerber gab es beim vorletzten Mal, die Stadt hat keinen einzigen von ihnen genommen. Diejenigen, die es geschafft haben, tragen nun seit einigen Jahren auf ihren Jacken die Aufschrift "Polizeibehörde", früher stand darauf "Ordnungsdienst". Mittlerweile sind sie auf den ersten Blick von der Landespolizei kaum zu unterscheiden. Dies hat in den Augen der Ordnungshüter Vor- und Nachteile. Zum einen genießen sie dadurch mehr Respekt. Zum anderen erwarten die Bürger von ihnen etwas, zu dem sie gar nicht ausgebildet worden sind.

Die KOD-Mitarbeiter sind am Wochenende bis 4.30 Uhr morgens im Einsatz. Im Jahr 2018 haben sie bis September 8315 Personen kontrolliert und 1854 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet sowie 5089 Platzverweise oder andere Maßnahmen wie Personalienfeststellungen durchgeführt. (hob)