Hintergrund E-Fuels Herstellung

04.07.2019 UPDATE: 04.07.2019 08:52 Uhr 47 Sekunden

Das grundsätzliche Verfahren zur Herstellung von E-Fuels ist uralt. Im Fachjargon heißt es Fischer-Tropsch-Synthese. Sie wurde von Franz Fischer und Hans Tropsch in den 1920er Jahren entwickelt. Dabei ging es um die Umwandlung von sogenanntem Synthesegas in flüssige Kohlenwasserstoffe. Das Verfahren diente ursprünglich zur Verflüssigung von Kohle.

Synthesegas ist ein Gemisch aus Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2). Es entsteht bei hohen Temperaturen aus Kohle, Sauerstoff und Wasser. Unter hohem Druck und mit Hilfe eines Katalysators reagiert der Wasserstoff mit dem Kohlenmonoxid. Daraus entstehen verschiedene Kohlenwasserstoffe, aus denen alle möglichen Arten von Benzin- oder Diesel-Kraftstoffen gewonnen werden.

In Deutschland wurden damit vor allem im Zweiten Weltkrieg Kraftstoffe hergestellt. Wegen des hohen Energieeinsatzes waren diese aber langfristig nicht konkurrenzfähig mit erdölbasierten Kraftstoffen. In Südafrika hatte das Verfahren eine große Bedeutung für die Versorgung des Landes mit Kraftstoffen aufgrund der großen und vor allem billigen Kohlevorkommen.

Anstatt von Kohle kann auch aus Biomasse gewonnenes Biogas als Ausgangsstoff verwendet werden. Der Mineralölkonzern Shell wiederum setzt die Methode ein, um Erdgas in Diesel zu verwandeln. Der verbrennt dem Unternehmen zufolge sauberer als herkömmlicher Diesel - hilft also beim Problem mit Diesel-Schadstoffen aus dem Auspuff. Weil allerdings Erdgas verwendet wird, trägt der Treibstoff nicht zur Senkung der CO2-Emissionen bei.