Hintergrund Bergwerk Schriesheim

27.01.2020 UPDATE: 27.01.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden

Der historisch wohl interessanteste Teil des Besucherbergwerks Grube Anna-Elisabeth sind die Tiefsohlen. Im Verlauf besonderer Führungen können Besucher dort Original-Verbauten aus dem Mittelalter besichtigen. Dies ist aber nicht Teil der regulären Führungen, denn der Abstieg dorthin wird mittels Leitern durch den zwanzig Meter tiefen Blindschacht II bewältigt. Hierfür werden sogenannte "Tiefsohlen-Führungen" angeboten. Diese stoßen nicht zuletzt wegen ihres abenteuerlichen Charakters auf große Nachfrage.

Die Gänge dort unten sind sehr eng, die Teilnehmer sollten nicht unter Platzangst leiden. Dass die Führungen seit dem Sommer 2018 nicht mehr stattfinden, hat indes technische Gründe: Da die Tiefsohlen etwa acht Meter unterhalb des im Schriesheimer Tal fließenden Kanzelbachs liegen, herrscht dort ein erhöhter Wasserzulauf. Damit die Stollen begehbar bleiben, muss das eindrückende Wasser regelmäßig abgepumpt werden. Dabei muss die Pumpe eine Förderhöhe von 30 Metern bewältigen. Aktuell kann der Bergwerksverein keine Tiefsohlen-Führungen mehr anbieten, weil die Pumpe im Besucherbergwerk ausgefallen ist. Die komplette Tiefsohle und etwa die Hälfte des Blindschachts II sind "abgesoffen", so die Ehrenamtlichen.

Bergwerk ist härter als Baumarkt-Pumpen

Der Verein steht jetzt vor dem Problem, eine neue Pumpe beschaffen zu müssen. Deshalb haben die Mitglieder einen Spendenaufruf gestartet. Die Neubeschaffung einer Pumpe gestaltet sich schwieriger als erwartet. Das Vorgängermodell ist nicht mehr erhältlich. Alle Pumpen, die die Vereinsmitglieder seit dem Ausfall in Baumärkten gekauft haben, waren den Bedingungen im Besucherbergwerk nicht gewachsen. Sprich: Sie gaben "nach wenigen Wochen den Geist auf", wie der Technische Leiter der Grube Anna-Elisabeth in seiner Projektbeschreibung schildert. Mit Unterstützung des Pumpenfachhandels hat der Verein jetzt eine auf zwei Pumpen basierende Lösung entwickelt, deren Gesamtkosten auf 4718 Euro veranschlagt sind. Dem Verein fehlen weitere 1500 Euro, um das Projekt umzusetzen.

Info: Spenden an: Volksbank Kurpfalz eG. DE93.6729.0100.0057 3727 10. (vkn)