Diskussion

12.01.2022 UPDATE: 12.01.2022 18:14 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden

Bürgermeister Galm dankte den beiden Herren vom Regierungspräsidium für die gute Übersicht der rechtlichen Situation. Dann hatten die Stadträtinnen und Stadträte das Wort:

Stadtrat Klaus Vogel brachte es in der anschließenden Diskussion im Gremium auf den Punkt: "Hätten wir diese ganzen Infos vorher gehabt, dann hätte sich so manche Diskussion erübrigt."

Schlierstadts Ortsvorsteher Jürgen Breitinger bekräftigte dies. "Wir konnten heute erfahren, dass die Flugrichtung gar nicht Gegenstand des Verfahrens ist." Auch die Anzahl der Flüge sei nicht maßgeblich.

Trotzdem gab es noch reichlich Gesprächsbedarf im Gemeinderat über offene Punkte:

Werner Geiger sagte zu den Flugzeiten, ob hier auch ein zeitlicher Korridor von 6 bis 22 möglich sei. Robert Hamm erwiderte, dass die Standardformulierung einen "Flugbetrieb von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang" vorsehe. Stadtrat Werner Geiger möchte – um Missverständnissen vorzubeugen – klarstellen, dass er in seiner Stellungnahme ausdrücklich für kürzere Flugzeiten am Schlierstadter Flugplatz plädiert hat. Werner Geiger äußert sich wie folgt:

"Bei der Diskussion im Osterburkener Gemeinderat über die erweiterte Antragstellung des Flugplatzbetreibers in Schlierstadt wurde ich in dem Bericht wie folgt zitiert: ,Werner Geiger sagte zu den Flugzeiten, ob hier auch ein zeitlicher Korridor von 6 bis 22 Uhr möglich sei.‘ Mit diesem in der Zeitung verkürzt wiedergegebenen Zitat von mir könnte der Eindruck entstehen, als ob ich mich für eine solch großzügige Flugzeitenregelung ausgesprochen hätte. Das ist mitnichten der Fall! Ich hatte diese Zeiten aus den dem Gemeinderat vorliegenden Antragsunterlagen entnommen und sie deshalb angesprochen. Gleichzeitig betrachtete ich in der weiteren Diskussion eine diesbezügliche Regelung für unrealistisch und plädierte für eine vertretbare Einschränkung. Eine verkürzte Festlegung der Flugzeiten einschließlich fester Mittagspausen wurde später dann auch vom Gemeinderat neben einigen weiteren Punkten einstimmig in die Beschlussfassung für eine Stellungnahme der Stadt aufgenommen."

Stadtrat Martin Brümmer merkte an, dass auch ein Lärmaufkommen unterhalb des Dauerpegels von manchen ganz individuell als störend erachtet werde. "Das empfindet jeder ganz subjektiv." Als Beispiel nannte Martin Brümmer hier das Geräusch des Ballwechsels auf einem Tennisplatz.

Weiter fragten Martin Brümmer und Jürgen Breitinger, ob in die künftige Genehmigung auch schwerere Maschinen bis 5,7 Tonnen fallen würden. Robert Hamm antwortete, dass es hier nur um die drei genannten Flugzeuge in der Klasse bis zwei Tonnen gehe.

Einige Stadträte erneuerten noch einmal den Wunsch nach tatsächlichen Messungen. Werner Geiger wünschte dies ganz konkret auf Gemarkung Osterburken. Die Fachleute vom RP sagten dazu aber, dass Osterburken bei der Lärmkulisse nicht relevant sei.

Nachgefragt wurde auch nach der Möglichkeit, ob man sonntags nicht feste Mittagsruhen festlegen könnte. Hier sei man auf den guten Willen des Betreibers angewiesen, meinte Hamm. Für die signalisierte Tino Kuhn, dass man natürlich zu Zugeständnissen bereit sei. Das habe man schon in der Vergangenheit bewiesen. So habe man eine freiwillige Mittagspause eingeführt und einen Zusatzpropeller gekauft, der das Lärmaufkommen spürbar minimiere.

Schlierstadts Ortsvorsteher Breitinger und Stadtrat Erwin Knörzer-Ehrenfried unterstrichen in diesem Zusammenhang noch einmal ausdrücklich, dass man den Flugplatz-Standort Schlierstadt schätze und in seinem Bestand nicht gefährdet sehen wolle. Knörzer-Ehrenfried: "Der Flugplatz ist eine Bereicherung für Schlierstadt!"