Christian Eichner "... wenn man von 15-jährigen die Fäuste gezeigt bekommt!"

Christian Eichner über die Niederlage gegen den 1. FC Köln und sein Verständnis für die tiefe Enttäuschung der Fans  

10.04.2010 UPDATE: 10.04.2010 19:04 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden
Christian Eichner "... wenn man von 15-jährigen die Fäuste gezeigt bekommt!"

Christian Eichner über die Niederlage gegen den 1. FC Köln und sein Verständnis für die tiefe Enttäuschung der Fans

 

Er gehört zu Hoffenheims Veteranen, auch wenn Christian Eichner erst seit vergangenen Sommer im Kraichgau spielt. Mit 86 Bundesligaspielen hat Eichner die dritthäufigsten Bundesligaeinsätze in der Hoffenheimer Mannschaft. Und Eichner hat im vergangenen Jahr das erlebt, was Hoffenheim seit dieser Rückrunde auch begegnet: Abstiegskampf in all seinen Facetten.

Als Christian Eichner nach der 0:2 Niederlage gegen den 1. FC Köln die Mixed-Zone betritt und den wartenden Journalisten Rede und Antwort steht, wirkt der angehende Lehrer abgekämpft und bitter enttäuscht. Sein schwerster Gang sollte ihm aber noch bevorstehen. Wütende Fans blockierten eine Stunde nach Spielende die Ausfahrt des Mannschaftsbusses und gaben keine Ruhe ehe Rangnick, Rotthaus, Schindelmeiser und Eichner sich ihnen stellten.

Eichner ging auch hier vorne weg. "Ich glaube, dass wir durch die eine oder andere Aktion dazu beigetragen haben, dass soetwas passiert" schiebt der gebürtige Sinsheimer die Verantwortung nicht von sich. "Da müssen wir durch. Jeder der mit einer Mannschaft mitfiebert, der versucht auch mal seinen Unmut kund zu tun, wenn's mal nicht läuft" zeigte Eichner Verständnis für die heftigen Reaktionen der Fans, die schon während dem Spiel "Scheiß Millionäre", "Rangnick raus" oder "Ihr könnt jetzt feiern gehn" von den Rängen riefen.

"Es ist natürlich schwierig, wenn man von Fünfzehnjährigen in so einem Moment die Fäuste gezeigt bekommt. Es ist aber inzwischen so und es ist meine gottverdammte Pflicht mich zu stellen, denn dafür werden meine Kollegen und ich gut genug bezahlt" meint Eichner. 

Er hat diese Reaktionen schonmal erlebt - im vergangenen Jahr. Damals stieg Eichner mit dem KSC in die zweite Liga ab, war Kapitän und stand den Fans ebenfalls immer Rede und Antwort. Trotz aller Erfahrung treffen Eichner die Pfiffe hart: "Es prallt an keinem von uns ab. Wenn dich einer auspfeift und anprangert, dann ist dir da nicht zum lachen zumute."

Und es ist auch die Erfahrung, die Eichner sagen lässt: "Für mich ist der Klassenerhalt erst in trockenen Tüchern, sobald rechnerisch nichts mehr möglich ist. Ich höre nicht auf, das im Hinterkopf zu haben." Sieben Punkte trennen das zweitschlechteste Team der Rückrunde vier Spieltage vor Schluss noch vom Relegationsrang 16.

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