Schnelles Internet Meckesheim

Drei Anbieter wollen in Meckesheim ans Netz

Einwohnerversammlung zum Thema "schnelles Internet" in der Auwiesenhalle - Drei Bewerber stellten Konzepte vor

11.10.2017 UPDATE: 12.10.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Zahlreiche Einwohner informierten sich über das schnelle Surfen in Meckesheim. Foto: A. Dorn

Von Agnieszka Dorn

Meckesheim. An dem Sprichwort "Konkurrenz belebt das Geschäft" ist etwas Wahres dran. Zumindest, was das Thema schnelles Internet im Rhein-Neckar-Kreis betrifft. Der Internetanschluss sei für Anwohner und Gewerbetreibende heutzutage fast genauso elementar wie ein Strom- und Wasseranschluss, sagte Bürgermeister Maik Brandt bei der Einwohnerversammlung in der Auwiesenhalle. Diese drehte sich im Kern um den Breitbandausbau in Meckesheim mitsamt dem Ortsteil Mönchzell. Drei Vertreter von Unternehmen beziehungsweise vom Zweckverband "fibernet" stellten im Werben um das schnelle Netz ihre Konzepte vor.

Zweckverband "fibernet" Rhein-Neckar: Vor vier Jahren war die Breitbandversorgung im ländlichen Raum noch katastrophal - und ist es in einigen Gemeinden bis heute - aber der Ausbau schreitet voran. "Geschuldet" ist das dem 2015 gegründeten Zweckverband "fibernet", der mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, schnelles Internet in den ländlichen Raum zu holen. 54 Kommunen, auch Meckesheim, gehören dem Zweckverband an. Als Netzbetreiber wurde "NetCom BW" ausgewählt, um das schnelle Surfen zu ermöglichen. Doch der Ausbau nimmt zu viel Zeit in Anspruch und die Konkurrenz schläft nicht. Thomas Heusel, kaufmännischer Leiter des Zweckverbands, fasste sich kurz: Er stellte den Verband vor, dessen primäres Ziel es ist, die Glasfaserversorgung in den Kommunen auszubauen. Sollte das den Gemeinden mit dem Betreiber "NetCom BW" nicht gelingen, sondern mit einem anderen Anbieter, dann habe der Zweckverband dennoch seine Aufgabe erfüllt, sagte Heusel. Im Auftrag des Zweckverbandes wurde bereits oder wird eine sogenannte Backbone-Leitung in den Kommunen verlegt. Von dort kann jedes Gebäude mit Glasfaser versorgt werden. In Meckesheim, gab Heusel zu, würde das mit dem Betreiber "NetCom BW" erst in den nächsten fünf bis zehn Jahren passieren.

Breitbandversorgung Deutschland GmbH (BBV): Nun dreht sich die Welt allerdings weiter. So schließt das Unternehmen "Breitbandversorgung Deutschland GmbH" (BBV) mittlerweile Privat- und Geschäftskunden direkt mit Glasfaser an; Fiber-To-The-Home (FTTH) nennt sich das Ganze. Arno Maruszczyk, Manager der Cluster-Entwicklung von BBV, stellte das Konzept vor: Um das Glasfaser in den Gemeinden auszubauen, brauche das Unternehmen pro Ortsteil eine Anschlussquote von 35 bis 40 Prozent der Haushalte. Diese müssten sich vertraglich vor dem Ausbau an die BBV binden. Sobald man die Prozentzahl erreiche, starten die Baumaßnahmen und spätestens in zwei Jahren habe Meckesheim das schnelle Internet, so Maruszczyk. Die Gemeinde kostet der Ausbau übrigens nichts. Eschelbronn, Hoffenheim, Zuzenhausen Epfenbach, Neckarbischofsheim, Neidenstein, Waibstadt, Helmstadt-Bargen, Reichartshausen und auch Meckesheim haben dem Unternehmen bereits grünes Licht gegeben - allerdings muss für die Umsetzung die Prozentzahl erreicht werden. Die Angebote der BBV reichen von 100 Megabit im Download sowie zehn Megabit im Upload-Bereich bis zu jeweils 400 Megabit in beiden Bereichen.

Deutsche Telekom: Zur Zeit werden in Meckesheim sowie Mönchzell Verteilerkästen der Telekom aufgebaut. Das ist eine Zwischenlösung, bis die Telekom irgendwann auch FTTH anbietet. Hierbei werden Geschwindigkeiten mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde im Download und bis zu 40 Megabit pro Sekunde im Upload angeboten. Der Haken: Je näher man an dem Kasten wohnt, desto schneller funktioniert das Internet, je weiter weg, desto langsamer. Deswegen legt sich die Telekom auch nicht fest und bietet eben "bis zu"-Geschwindigkeiten an. Der Ausbau soll noch dieses Jahr abgeschlossen sein, sagte Telekom-Vertreter Wolfgang Neumann.

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