Poller sollen Parksünder in der Hauptstraße erziehen
Trotz neuer Parkplätze: Autofahrer hielten sich in der Ortsdurchfahrt nicht an die Regeln
Von Sabine Geschwill
Eppelheim. Jetzt gibt es endlich offizielle Parkplätze in der Hauptstraße - und einige Autofahrer halten sich trotzdem nicht dran. In Eppelheims enger Ortsdurchfahrt wird auch weiterhin abseits der eingezeichneten Flächen geparkt. Um ihnen zumindest etwas Einhalt zu gebieten, hat die Verkehrsbehörde gehandelt: Sie hat zwei Poller aufstellen lassen, damit der Verkehr auf der Hauptstraße entsprechend der neuen Verkehrsführung fließt.
Vor wenigen Wochen konnte zwischen der Stadt und der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) ein Gestattungsvertrag geschlossen werden. Dieser erlaubt, dass ein Teil des erhöhten Gleiskörpers der Straßenbahn vom Individualverkehr genutzt werden kann. Die Stadt übernimmt im Gegenzug für dieses Teilstück die Verkehrssicherungspflicht und muss auch für eventuelle Schäden aufkommen. "Der erhöhte Gleiskörper ist baulich nämlich nicht für den motorisierten Verkehr ausgelegt", erklärt Bürgermeisterin Patricia Rebmann.
Damit der Gleiskörper auf diesem Teilstück befahren werden kann, wurde auf einer Länge von rund 40 Metern eine geteerte Auf- und Abfahrtshilfe zur Fahrbahn hin geschaffen. Wer von Heidelberg kommend die Hauptstraße befährt, dem zeigen Pfeile und Sperrflächen, bis zu welcher Stelle die Gleisfläche befahren werden darf. Kurz vor der Einfahrt zur Friedrich-Ebert-Straße macht die neu eingerichtete Fahrspur einen Schwenk und führt den Verkehr wieder auf die eigentliche Fahrbahn zurück.
Durch die Einbeziehung des eigentlich der Bahn vorbehaltenen Gleiskörpers entstand Platz auf der Fahrbahn. Dieser wurde genutzt, um auf der gegenüberliegenden Straßenseite, entlang der Geschäfte, neue Parkflächen anzulegen. Zwischen Brillengeschäft und Bäckerei konnten vier Parkplätze geschaffen werden.
Davor und dahinter wurden schraffierte Flächen eingezeichnet. Dort darf weder geparkt noch zum Ein- oder Aussteigen kurz angehalten werden. "Die Sperrflächen müssen freigehalten werden, damit aufgrund der neuen Verkehrsführung genügend Platz für den Begegnungsverkehr bleibt und der Verkehrsfluss gewährleistet werden kann", so die Verkehrsbehörde der Stadt.
Allerdings hielt alles Einzeichnen eine Vielzahl von unbelehrbaren Autofahrern nicht davon ab, auch auf den Sperrflächen, also den "gestrichelten Linien", zu parken. Daher wurden die Sperrflächen nun eben auch mit Pollern versperrt.
Dies ist, wie auch die eingezeichneten Parkplätze, eine Übergangslösung. Unter Mithilfe der Bevölkerung wird gerade ein Stadtentwicklungs- und Verkehrskonzept erarbeitet, das auch Verbesserungen für die viel befahrene Hauptstraße bringen soll. Bis dieses vom Gemeinderat aber abgesegnet und spruchreif ist, müssen die eingezeichneten Parkplätze reichen. "Außerdem stehen zentrumsnah ausreichend Parkflächen zur Verfügung", so die Verkehrsbehörde.