Eppelheim

Integration wird neu geregelt

Wohlfahrts-Liga soll mit dem Management betraut werden

08.12.2017 UPDATE: 09.12.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden
Eppelheim Rathaus

Rathaus Eppelheim. Foto: Reinhard Lask

Von Nicolas Lewe

Eppelheim. Die Aufgaben des Integrationsmanagements der Stadt Eppelheim werden künftig auf einen Verband der "Liga der freien Wohlfahrtspflege" des Rhein-Neckar-Kreises übertragen. Diesen einstimmigen Beschluss fassten die Bürgervertreter der ehemaligen Maurergemeinde in ihrer jüngsten Sitzung im Rathaus. Für eine Kooperation mit der Wohlfahrts-Liga ist der Beschlussfassung zufolge außerdem eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen Oftersheim und Plankstadt vorstellbar.

Allein der Stadt Eppelheim stehen laut einem aktuellen Schlüssel 1,4 bis 1,8 Personalstellen für das Integrationsmanagement zu. Maßgeblicher Faktor für diese Berechnung ist die Zahl der Flüchtlinge, die zum Stichtag am 15. September 2017 bei 117 Menschen lag.

Die Personalkosten für einen oder mehrere Integrationsmanager sind zu 100 Prozent durch Landeszuschüsse im sogenannten "Pakt für Integration" gedeckt, finanzielle Auswirkungen für die Gemeinde ergeben sich lediglich aus der Bereitstellung des Arbeitsplatzes sowie durch die Ausstattungs- und Sachkosten. Die Mittel hierfür sollen im Haushaltsplan 2018 bereitgestellt werden.

Ehrenamtliche dürfen nicht allein gelassen werden

Indem die Eppelheimer Räte für eine Aufgabenübertragung an die Wohlfahrts-Liga stimmten, schlossen sie gleichzeitig die Alternativen aus, das Integrationsmanagement entweder mit eigenen Mitarbeitern selbst zu besetzen oder die Aufgabe direkt an den Rhein-Neckar-Kreis zu übertragen.

"Einen eigenen Integrationsmanager zu stellen, wäre zwar wünschenswert, ist aber von der Stadt finanziell nicht zu stemmen", erkannte Isabel Moreira da Silva (Grüne). Ihre Fraktion unterstütze daher die Pläne der Stadtverwaltung einer Vergabe an die "Liga der freien Wohlfahrtspflege", wobei die Verbände der Caritas beziehungsweise der Diakonie als erste Ansprechpartner gesehen würden. Zudem sei es wichtig, dass die Büroräume des Integrationsmanagers vor Ort sind, "möglichst", so die Grünen-Stadträtin, "in beiden geplanten Unterkünften in der Wernher-von-Braun- und der Freiherr-von-Drais-Straße".

Auch die Fraktionssprecher von SPD und CDU sowie der FDP äußerten sich ähnlich, sodass Bernd Binsch (Eppelheimer Liste) mehr oder weniger für alle sprach, indem er feststellte: "Wir können uns damit anfreunden." Und: Mit der positiven Resonanz auf die Neuausrichtung des Integrationsmanagements brachten die Räte auch zum Ausdruck, dass die Ehrenamtlichen mit dieser Aufgabe nicht alleine gelassen werden dürfen. Das Land stellt hierfür 2017 und 2018 je 160 Millionen Euro zur Verfügung.

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