Mannheim. (pol/van/dpa) Weil ihnen schwerer Bandendiebstahl sowie Beihilfe zum Diebstahl vorgeworfen wird, sitzen drei Männer im Alter von 35, 36 und 54 Jahren in Untersuchungshaft. Das Trio soll im Zeitraum zwischen 9. März und 6. Juni Kfz-Teile im Wert von rund 420.000 Euro entwendet zu haben. Das teilen Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Sowohl am 9. März als auch am 24. April soll der als Kraftfahrer tätige 36-Jährige mit einer Zugmaschine in den Handelshafen 1 gefahren sein. Dort habe der Tatverdächtige jeweils einen mit Kfz-Teilen beladenen Auflieger angehängt, diesen auf die Friesenheimer Insel gefahren und Teile der Ladung mit Unterstützung des 35-jährigen Beschuldigten auf einen anderen Lkw umgeladen.
Am 6. Juni soll das Duo in gleicher Weise einen im Handelshafen 1 stehenden Auflieger auf den Neuen Messplatz gebracht haben und dort im Schutze der Dunkelheit wesentliche Teile der Ladung auf den bereitstehenden Sattelschlepper des dritten Tatverdächtigen (54) umgeladen haben. Bei dem Diebesgut handelte es sich um Motoren, Achsen und Getriebe im Wert von über 400.000 Euro.
Jeweils erst am Zielort der Auflieger in Finnland wurde festgestellt, dass die Ladung fehlt. Aufgrund der aufgetretenen Unregelmäßigkeiten kamen die Ermittler des Raubdezernats des Kriminalkommissariats in Mannheim den Männern auf die Spur, sodass in der Nacht zum 6. Juni, beim letzten Ladungsdiebstahl, der Zugriff erfolgen konnte.
Nach der vorläufigen Festnahme wurden die Tatverdächtigen am Donnerstag, 7. Juni, dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Mannheim vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim Haftbefehl erließ. Anschließend wurden sie in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Aus ermittlungstaktischen Gründen wurden die Diebstähle erst jetzt bekannt. "Es kann sein, dass wir nur die Spitze eines Eisberges enttarnt haben", sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun darauf, die Hintermänner zu finden.