Suche nach Eberbacher Jugendliebe

Auch "Akte 20.18" konnte den Fall Barbara nicht lösen

Nach dem Zeitungsartikel über den verschollenen Jugendfreund suchte Sat1 ebenfalls nach dem Bekannten der Gaimühler Heimbewohnerin von 1982

02.02.2018 UPDATE: 03.02.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden

Barbara heute. Noch immer sucht sie nach ihrer Jugendliebe. Foto: privat

Von Martina Birkelbach und Rainer Hofmeyer

Eberbach. Rührende Geschichten gehören zu den beliebtesten Sendungen im Privatfernsehen. Auch Sat 1 bringt wöchentlich dienstags in "Akte 20.18" immer wieder Beiträge, die das Herz bewegen. Nicht immer sind es die Betroffenen selbst, die sich in Freude oder Not an den Sender wenden: Dieses Mal war ein Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung und der Eberbacher Zeitung das Drehbuch für die Suche nach Rührseligkeit.

Die Redaktion der "Akte 20.18" hat im World Wide Web nach Storys zum Thema Happyend gestöbert und ist auf den Fall Barbara M. gestoßen, den die Eberbacher Redaktion im August vorigen Jahres veröffentlicht hatte: "Nach 35 Jahren Danke sagen für eine tolle Zeit".

Barbara M. sucht darin nach einem Bekannten namens Gerhard oder Gerard, den sie 1982 als Bewohnerin des Gaimühler Mädchen-Erholungsheimes kennengelernt hatte. Nachts war die damals 14-Jährige mit Freundinnen davongeschlichen, um in der Stadt tanzen zu gehen. Sie traf auf "Gerhard" oder "Gerard", der sich drei Wochen liebevoll um sie kümmerte. Und genau den wollte sie jetzt wiederfinden - mit Hilfe der Zeitung. Jetzt den Partner von damals zu finden und das Wiedersehen vor laufender Kamera zu filmen, wäre die optische Krönung für "Akte 20.18" gewesen. Es eilte.

Denn am 6. Februar sollte die Romanze vom Neckartal gesendet werden. In solchen Fällen hilft eine Redaktion gerne der anderen. Noch einmal haben sich Mitarbeiter der Eberbacher Redaktion bemüht. Jetzt, um für Sat 1 vielleicht einen neuen Anfasser für die erfolgreiche Fahndung nach Gerhard zu finden. Zur Frage stand dabei das Lokal, in dem sich die beiden Zugeneigten vor 36 Jahren aufgehalten haben. In Eberbach und im Umkreis gab es 1982 einige kleine Bars, die tagsüber geöffnet hatten, und mehrere Diskotheken, die auch unter der Woche am späten Abend lockten. In der Kellereistraße in einer kleinen Bar war oft der Treffpunkt insbesondere der Mädchen "aus der Gaimühle" mit den Eberbacher Jungs.

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Die Rückfrage von Sat 1 bei Barbara ergab, dass sie nicht etwa während der offiziellen Ausgangszeit das Heim verlassen hatte, sondern meist nach 22 Uhr ausgebüxt ist. Also war der Kreis der Kneipen doch größer als erwartet. Es konnte nicht nur die kleine Kellereistraßen-Bar gewesen sein.

Erschwert wurde die Recherche auch durch den zwischenzeitlichen Niedergang der heimischen Vergnügungsszene. Die kleine Bar in der Kellereistraße gibt es schon lange nicht mehr. Die mindestens eine Handvoll Diskotheken in der Stadt und im näheren Umland sind schon lange vergessen. Auch auf seiner Schiene kam Sat 1 nicht weiter. Gerhard oder Gerard - gefunden werden konnte er abermals nicht. Ende voriger Woche hat das Team von "Akte 20.18" das Vorhaben "erst einmal auf Eis" gelegt. So kommt am 6. Februar in Sat 1 eben nicht die Akte von der erfolgreichen Suche nach Barbaras Jugendfreund.

Nach der Veröffentlichung des Artikels im vorigen Jahr gingen viele Mails in der Redaktion ein. Die meisten kannten Peter Vyborny, der im Text erwähnt war. Er meldete sich von seinem jetzigen Arbeitsort Heilbronn, konnte aber auch nicht weiterhelfen. Der Artikel wurde nach Australien geschickt, dort hoffte ein weiterer Leser auf Hinweise. Einige teilten auch nur ihr Mitgefühl mit, ohne direkte Hilfe anbieten zu können. Ein anderer wollte Barbara kennenlernen, was aber nicht in ihrem Sinne war. Sie sucht ihre Jugendliebe, "um einmal Danke zu sagen für eine tolle Zeit". Sogar in der vorigen Woche ging eine Mail einer früheren Freundin von Barbara ein, die ebenfalls noch auf die Suche nach dem "Unbekannten" gehen will. Das große Rätselraten über den Aufenthaltsort von Gerhard/Gerard ist nicht abgeschlossen. Wem noch etwas einfällt, der kann sich unter E-Mail martina.birkelbach@rnz.de melden. Alle ernst gemeinten Hinweise werden direkt an Barbara weitergeleitet.

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