Spektakulärer Coup

Louvre-Raub: Zwei Täter gefasst – Hoffnung auf Antworten

Eine Woche nach dem Einbruch in den Pariser Louvre sitzen zwei Verdächtige in Untersuchungshaft. Doch führt der Fahndungserfolg zur Aufklärung des Verbrechens - und zur wertvollen Beute?

27.10.2025 UPDATE: 27.10.2025 04:40 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden
Der Louvre in Paris
Auch nach der Festnahme von zwei Verdächtigen fehlt noch immer die Beute des spektakulären Kunstraubs im Pariser Louvre.

Paris (dpa) - Eine Woche nach dem spektakulären Einbruch in den Pariser Louvre schlagen die Ermittler zurück: Zwei Verdächtige sitzen seit dem Wochenende in Untersuchungshaft. Aber von den gestohlenen Juwelen fehlt weiterhin jede Spur und zwei weitere mutmaßliche Komplizen sind noch flüchtig. 

Werden die Ermittler nun Hinweise dazu erhalten? Und können sie während der bis zu 96 Stunden dauernden Untersuchungshaft Informationen auf mögliche Hintermänner oder einen Informanten aus dem Museum von den Tatverdächtigen erhalten?

Die Festgenommen und die noch flüchtigen Komplizen

Die beiden Verdächtigen konnten über DNA-Spuren am Tatort identifiziert werden. Einer wurde am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle festgenommen, offenbar kurz bevor er das Land verlassen wollte. Der andere wurde in der Region Seine-Saint-Denis im Großraum Paris gefasst. Laut Medien waren beide Männer um die 30 den Polizeibehörden bereits wegen Diebstahls bekannt. Einer soll französischer, der andere französisch-algerischer Staatsbürger sein.

Von den beiden flüchtigen mutmaßlichen Komplizen fehlt bisher jede Spur. Die Ermittler hoffen, dass DNA-Spuren, Fingerabdrücke und Videoaufnahmen ihre Fährte enthüllen – so wie bei den beiden festgenommenen Verdächtigen. Videoaufnahmen erlaubten immerhin, die Fluchtroute der Einbrecher bis ins Pariser Umland nachzuvollziehen – dorthin, woher auch die Verdächtigen stammen sollen. 

Mögliche Hintermänner und Komplizenschaft

Könnten die beiden festgenommenen Verdächtigen nur Handlanger sein? Wer steckt wirklich hinter dem spektakulären Coup im Louvre – eine organisierte kriminelle Bande, wie Staatsanwaltschaft und Innenminister Laurent Nuñez vermuten? "Das sieht nach organisierter Kriminalität aus, wir werden sehen", sagte Nuñez der Zeitung "La Tribune Dimanche".

Gab es sogar Komplizenschaft innerhalb des Museums? Auch dieses Szenario schließen die Ermittler nicht aus. Hinweise der englischsprachigen Zeitung "The Telegraph" legen nahe, dass ein Sicherheitsmitarbeiter vor dem Raub Kontakt zu den mutmaßlichen Tätern hatte und möglicherweise aktiv Informationen weitergegeben hat. Von den Festgenommenen erhoffen sich die Ermittler auch hierzu neue Erkenntnisse.

Beute weiterhin verschwunden

Von den gestohlenen Schmuckstücken fehlt eine Woche nach dem Diebstahl noch jede Spur. Bei dem Einbruch erbeuteten die Täter Juwelen im Wert von rund 88 Millionen Euro. Rund 100 Ermittler, darunter Spezialisten für schwere Kriminalität und den Handel mit Kulturgütern, versuchen, die Täter zu ermitteln - und die wertvollen Stücke zurückzuholen.

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